Verhandlungen über Beilegung von Gewalttaten

Papst für bedingungslose Freilassung der Geiseln in Kolumbien

Immer wieder entführen linke Guerilla-Gruppen in Kolumbien Menschen, um Lösegeld für den bewaffneten Kampf zu erpressen. Nun hat sich der Papst persönlich eingeschaltet, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.

Erstellt: 08.01.2024
Aktualisiert: 08.01.2024
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Vor dem Hintergrund schwieriger Friedensgespräche in Kolumbien hat Papst Franziskus einen Vorschlag für einen Durchbruch zum Frieden gemacht. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz rief er zur „bedingungslosen Freilassung aller derzeit in Kolumbien entführten Personen“ auf. „Diese Geste ist eine Verpflichtung vor Gott und sie wird ein Klima der Versöhnung und des Friedens im Lande begünstigen.“

Das Portal Vatican News erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass bei Verhandlungen in Mexiko unter UN-Vermittlung im Dezember 2023 ein erster Kompromiss in der Geiselfrage gefunden worden sei. Demnach haben die Guerilla-Kämpfer der „Nationalen Befreiungsarmee“ ELN zugesagt, keine weiteren Personen zu politischen Zwecken zu entführen. Auch die von der früheren Guerilla-Armee FARC abgespaltene Gruppe EMC („Zentraler Generalstab“) habe zugesagt, künftig auf Entführungen zu verzichten.

Bei der nächsten Verhandlungsrunde gehe es darum, zu Vereinbarungen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln zu kommen. Die Gespräche sollen in diesem Monat in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota stattfinden.

In Kolumbien kämpfen linke Guerillagruppen seit 60 Jahren gegen die Regierung des Landes und gegen rechte Paramilitärs. Die größte linke Gruppe, die FARC, wandelte sich 2017 in eine Partei um, erhielt aber bei Wahlen nur einen geringen Stimmenanteil. Seither flammt die Gewalt der Guerilleros wieder auf. Um ihren bewaffneten Kampf mit erpresstem Lösegeld zu finanzieren und als politisches Druckmittel entführen sie Menschen und halten sie gegen deren Willen gefangen.

KNA

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