Attentat vermutet

Mindestens 33 Tote bei Explosion in Pakistan

Islamabad  ‐ Im Nordwesten Pakistans wurden nach Angaben örtlicher Medien mindestens 33 Menschen bei einem Anschlag getötet. Umstände und Urheber der Tat sind bislang unklar.

Erstellt: 31.07.2023
Aktualisiert: 31.07.2023
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Bei einer Explosion am Tagungsort eines Arbeiterkongresses der islamischen Partei Jamiat Ulema-e-Islam-Fazl (JUI-F) sind am Sonntag in Pakistan mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 70 seien durch die Explosion in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa an der Grenze zu Afghanistan verletzt worden, berichteten pakistanische Medien. Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Toten und Verletzten noch steigen werde. Die Sicherheitsbehörden gingen von einem gezielten Attentat gegen politische Führer der JUI-F aus. Es habe sich aber noch niemand zu dem Anschlag bekannt. In der Vergangenheit gab es bereits eine Reihe von Anschlägen durch Ableger der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ auf JUI-F-Politiker. Der IS betrachte die JUI-F als Abtrünnige.

Die islamistische JUI-F will das Scharia-Recht in Pakistan durchsetzen und unterhält ein dichtes Netz von Koranschulen. Die Partei ist auch gegen eine Reform der drastischen Gesetzgebung gegen Blasphemie. Im Jahr 2020 griff ein Mob von mehr als 1.500 Muslimen unter Führung von Anhängern der JUIF-F einen historischen Hindu-Tempel im Bezirk Karak in Khyber Pakhtunkhwa an und setzte ihn in Brand. Um ähnliche Angriffe auf religiöse Stätten von Minderheiten zu verhindern, wurde nach dem Vorfall im pakistanischen Senat das „Gesetz zum Schutz der Rechte religiöser Minderheiten“ eingebracht. Die Gesetzesinitiative wurde jedoch von dem JUI-F-Politiker und Senator Abdul Ghafoor Haideri als Vorsitzender des Ausschusses für religiöse Angelegenheiten zu Fall gebracht.

Khyber-Pakhtunkhwa an der Grenze zu Afghanistan gilt seit langem als eine Hochburg radikal-islamistischer Terrorgruppen. Die meisten der 36 Millionen Einwohner der Provinz mit ihrer Hauptstadt Peshawar sind sunnitische Muslime. In der Provinz kommt es immer wieder zu Anschlägen auf die Minderheiten der Christen und Hindus sowie die islamischen Minderheiten der Schiiten und Ahmadis.

Bei einem Selbstmordanschlag auf die Polizei-Moschee in Peschawar kamen im Januar 96 Menschen ums Leben, mehr als 170 wurden verletzt. Die Terrororganisation „Tehreek-e-Taliban Pakistan“ (TTP) übernahm die Verantwortung für den Terrorakt.

KNA

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