Papst-Gesandter Gugerotti besucht Belarus
Minsk ‐ Das Verhältnis zwischen dem Minsker Regime und der katholischen Kirche ist angespannt. Nun ist ein hochrangiger Ostkirchen-Experte aus dem Vatikan nach Belarus gereist.
Aktualisiert: 30.06.2023
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Der Leiter der Vatikanbehörde für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti, ist in der belarussischen Hauptstadt Minsk von Außenminister Sergej Alejnik empfangen worden. Beide Seiten seien entschlossen, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen, teilte das Ministerium nach dem Treffen am Donnerstagabend mit. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen demnach die aktuelle Lage in Eurasien und der Welt sowie die bilateralen Beziehungen.
Gugerotti nimmt als päpstlicher Legat (Sondergesandter) an den Feiern zum 25. Jahrestag der Krönung der Ikone der Gottesmutter von Budslaw teil. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte die Ikone zur Schutzpatronin von Belarus erhoben. Sie war 1613 an eine Klosterkirche in dem Dorf Budslaw übergeben worden. Die heutige Basilika dort ist ein katholisches Nationalheiligtum. Die Unesco nahm 2018 die jährliche Feier zu Ehren der Ikone der Gottesmutter von Budslaw in ihre Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.
In Minsk versicherte Gugerotti die katholischen Bischöfe des Landes der besonderen Nähe des Papstes. Franziskus sei sich der derzeitigen Schwierigkeiten der Ortskirche bewusst und bete, dass sie mit Gottes Hilfe bald überwunden werden, zitiert das Portal catholic.by den Erzbischof. Gugerotti war von 2011 bis 2015 Papstbotschafter in Minsk.
Die Behörden im autoritär regierten Belarus erschwerten in den vergangen Jahren wiederholt durch Repressalien die Arbeit der katholischen Kirche. So verbieten sie etwa seit September die Nutzung einer bedeutenden Kirche in Minsk und begründen dies mit Sicherheitsmängeln. Etwa eine Million der neun Millionen Belarussinnen und Belarussen sind katholisch. Zuletzt waren Ende Mai drei kathoische Priester in der Stadt Mjory festgenommen worden.