
Kämpfe während des Opferfests im Sudan
Genf/Khartum ‐ Menschen weltweit feiern derzeit das muslimische Opferfest. Doch in Teilen des Sudans ist das nicht möglich: Der Konflikt zwischen Armee und Paramilitärs geht unvermindert weiter.
Aktualisiert: 29.06.2023
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Im Sudan wird das islamische Opferfest von den Kämpfen zwischen Armee und Paramilitärs überschattet. Örtlichen Berichten zufolge gab es am Mittwoch trotz ausgerufener Waffenruhe erneut Boden- und Luftkämpfe in der Hauptstadt Khartum. Die Zivilisten in dem nordostafrikanischen Land stecken seit zwei Monaten zwischen den Fronten fest; mehr als 2,5 Millionen Menschen mussten laut Vereinten Nationen fliehen.
In Khartum, wo sich zum Auftakt der Feierlichkeiten normalerweise Tausende Gläubige zum Beten im Freien versammeln, blieben die Straßen größtenteils leer. Die Gebete in den eigenen Wohnungen wurden laut Berichten begleitet von Schussgeräuschen. „Es fühlt sich nicht an wie das Opferfest“, wird eine Sudanesin zitiert.
Von einer positiven Entwicklung berichtet am Donnerstag hingegen das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK): Den Helfern sei es in ihrer Rolle als „neutrale Vermittler“ gelungen, die Freilassung von 125 Soldaten aus der Gefangenschaft der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) zu erwirken. „Dieser positive Schritt bedeutet, dass die Familien das Opferfest gemeinsam mit ihren Lieben feiern können“, so IKRK-Landeschef Jean Christophe Sandoz.
Die Gespräche zwischen Armee und RSF unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens waren zuletzt zum Erliegen gekommen. Damit ist die Zukunft des Landes und der Region ungewiss. Vergangene Woche warnte die Denkfabrik International Crisis Group (ICG), ein Sudan als gescheiterter Staat drohe zu einer Oase für Dschihadisten, Söldner und Schmuggler zu verkommen.
KNA

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