Kirche auf Philippinen befürwortet Aufnahme geflohener Afghanen
Manila ‐ Als katholisches Land sowie als Unterzeichner der UN-Flüchtlingskonvention sei es moralische Verpflichtung der Philippinen, Betroffenen Hilfe zu gewähren, heißt es in einer am Freitag von der Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung.
Aktualisiert: 23.06.2023
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Die katholische Kirche auf den Philippinen hat sich in die Debatte um Aufnahme von Geflohenen aus Afghanistan eingeschaltet.
„Unsere Verpflichtung als UN-Unterzeichner besteht darin, Migranten und Flüchtlingen zu helfen und sie unterzubringen“, so Bischof Ruperto Santos, stellvertretender Vorsitzender der bischöflichen Kommission für die Seelsorge von Migranten. Die Kirche werde zum Schutz und zur Bewahrung menschlichen Lebens mit der Regierung zusammenarbeiten, versprach Santos, der in einem Monat in sein neues Amt als Bischof von Antipolo eingeführt werden soll.
Die USA hatten die Philippinen im Oktober gebeten, etwa 50.000 Afghanen bis zur Erteilung von Sondervisa für die Einreise in die Vereinigten Staaten vorübergehend aufzunehmen. Die Betroffenen hatten vor dem Abzug der US-Truppen und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan für die USA gearbeitet.
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Die philippinische Regierung ist in der Frage der Aufnahme afghanischer Flüchtlinge gespalten. Vizepräsidentin Sara Duterte sprach sich in dieser Woche gegenüber Medien wegen Sicherheitsrisiken und einer „potentiellen Verletzung der Souveränität der Philippinen“ gegen die Aufnahme der Menschen aus.
US-Präsident Joe Biden hatte im Mai die Bitte um temporäre Aufnahme beim Besuch des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos im Weißen Haus angesprochen. Marcos hat seit seinem Regierungsantritt vor einem Jahr mit einer Hinwendung zu den USA einen außenpolitischen Kurswechsel vollzogen. Sein Vorgänger Rodrigo Duterte, Vater der amtierenden Vizepräsidentin, hatte dagegen als Gegner der USA die Bindungen der Philippinen zu China verstärkt.
KNA