Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Renovabis-Aktionsbanner 2023.
Bild: © Renovabis
Solidaritätsaktion

Osteuropa-Hilfswerk Renovabis eröffnet bundesweite Pfingstaktion

Freising/Bremerhaven ‐ Ein historischer Eisbrecher bildet am Sonntag die Kulisse zur Eröffnung der diesjährigen Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Die Kampagne unter dem Leitwort „Sie fehlen. Immer. Irgendwo“ nimmt Arbeitsmigration in den Blick.

Erstellt: 14.05.2023
Aktualisiert: 12.05.2023
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Mit einem Gottesdienst auf dem Museumsschiff „Wal“ in Bremerhaven wird am Sonntag die bundesweite Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis eröffnet. Die um 10 Uhr beginnende Feier wird vom Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer geleitet. Sie wird live im Fernsehsender K-TV sowie über die Internetseiten www.domradio.de und www.bistum-hildesheim.de/renovabis übertragen. Die Aktion lenkt den Blick auf die Situation von Arbeitsmigranten. Das Motto lautet: „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“. An Pfingsten ruft das Hilfswerk bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten zu Spenden auf.

„Wir dürfen die Auswirkungen von Arbeitsmigration für die Herkunftsländer nicht aus den Augen verlieren“, sagte Renovabis-Geschäftsführer Thomas Schwartz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Es darf nicht sein, dass Länder wie Albanien und Kosovo die Ausbildungskosten tragen, doch die Arbeitskraft dann nur den westlichen, wirtschaftsstarken Ländern zugute kommt.“

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Um Jugendlichen auf dem Balkan eine Alternative zur Emigration zu geben, unterstützt das Hilfswerk unter anderem Start-Ups auf dem Balkan. In Deutschland setzt es sich dafür ein, dass Arbeitsmigranten fair entlohnt und menschenwürdig behandelt werden.

Renovabis wurde vor 30 Jahren als „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa“ gegründet. Es ist in 29 ehemals kommunistischen Ländern aktiv. Nach eigenen Angaben wurden seit 1993 knapp 26.000 Projekte mit mehr als 842 Millionen Euro unterstützt.

Im Mittelpunkt der Förderung standen bisher kirchliche und zivilgesellschaftliche Projekte wie der Bau von Schulen und Pfarrheimen. Seit Beginn des russischen Angriffs leistet Renovabis in der Ukraine auch Nothilfe. Unterstützt wird etwa die Verteilung von Lebensmitteln und Notstromaggregaten sowie die psychologische Betreuung kriegstraumatisierter Kinder.

KNA

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