Umgang mit Migranten in Peru und Chile ruft Kirche auf den Plan
Lima/Santiago de Chile ‐ Lange war Chile ein beliebtes Ziel für Geflüchtete aus Venezuela. Doch die verschärfte Migrationspolitik der linken Boric-Regierung treibt viele aus dem Land. Da nördliche Nachbarländer wie Peru ihre Grenzen geschlossen haben, sitzen Hunderte im Niemandsland fest.
Aktualisiert: 02.05.2023
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Kirchenvertreter aus Peru und Chile haben angesichts der sich zuspitzenden Migrationskrise im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern die Sicherheitskräfte zu „Humanismus und Professionalität“ aufgerufen. „Gewalt kann nicht toleriert werden, egal woher sie kommt“, schrieb die Peruanische Bischofskonferenz am Wochenende in einer Erklärung. Zuletzt wurde hunderte überwiegend aus Venezuela stammende Migranten, darunter auch Minderjährige, im „Niemandsland“ zwischen den beiden Ländern die Weiterreise verweigert. Die Betroffenen hatten keinen Zugang zu Wasser, Medikamenten und Lebensmitteln. Beide Länder schickten inzwischen Soldaten an die Grenzen.
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Es gelte Gewalttaten und Provokationen zu vermeiden, die zu Konfrontationen mit der Polizei und dem Militär führen, riefen die Bischöfe auch die Migranten auf. Ausschreitungen wie bei der Blockade der Panamericana Sur dürften sich nicht wiederholen. Die Bischöfe forderten die peruanischen und chilenischen Behörden auf, die Rechte der Migranten zu respektieren und ihnen humanitäre Hilfe zu leisten. Zugleich müssten aber auch die Grenzen gesichert werden, um ein Klima des Friedens zwischen den Nationen zu erhalten.
„Wir wissen, dass das, was an der Grenze zwischen Peru und Chile geschieht, das Ergebnis politischer Entscheidungen ist. Daher ist eine echte und aufrichtige Mitverantwortung der internationalen Gemeinschaft und der nationalen und regionalen Behörden erforderlich“, heißt es in einer Stellungnahme der beiden chilenischen Bischöfe Marco A. Cortez Lara und Moises C. Atisha Contreras aus den Diözesen Tacna y Moquegua und San Marcos de Arica. Gefordert seien nun überlegtere und gerechtere Lösungen. Eine Militarisierung der Grenzen zählt ihrer Einschätzung nicht dazu.
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KNA/dr