Moulins-Beaufort: Weltsynode ist schwierige Etappe zu Reformen
Freiburg/Reims ‐ Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz sieht Probleme bei der Mobilisierung der Gläubigen für kirchliche Reformen.
Aktualisiert: 31.03.2023
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„Manche sagen: Die Menschen verstehen nicht, warum das wichtig ist“, sagte Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort im Interview der Monatszeitschrift Herder-Korrespondenz (April-Ausgabe) mit Blick auf die katholische Weltsynode. Schließlich sei es das erste Mal, dass eine solche weltweite Konsultation in der katholischen Kirche durchgeführt wird.
Das Leben der Kirche vollziehe sich nicht nur auf der Ebene der Bischöfe und Laienfunktionäre, betonte Moulins-Beaufort, sondern im Alltag, in den christlichen Gemeinschaften vor Ort. „Man kann viel dekretieren und große Veränderungen einführen. Aber die Dinge müssen vor Ort in Bewegung kommen.“ In Frankreich hätten sich beispielsweise die Priester sehr wenig an der weltweiten Umfrage unter den Gläubigen beteiligt, ebenso junge Menschen unter 40 Jahren.
Der Erzbischof von Reims räumt ein, dass es schwierig sei, in den globalen Synodenpapieren die konkrete „Stimme des Volkes“ vernehmbar zu machen. „Es stimmt: Der Text, den das Synodensekretariat zur Vorbereitung der Kontinentaltreffen erstellt hat, ähnelt dem Text, den wir Franzosen auf nationaler Ebene erstellt haben, und der ähnelt den Texten, die in jeder Diözese erstellt wurden“, so Moulins-Beaufort. „Wir hatten also vor dem Kontinentaltreffen in Prag schon dreimal ungefähr den gleichen Text geschrieben.“
Entscheidend werde tatsächlich sein, wie die Synodensitzungen im Oktober 2023 und im Oktober 2024 ablaufen werden, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende. Er wertete die Synode als eine Etappe in einem großen kirchlichen Wandlungsprozess. Historiker könnten dann später einmal beurteilen, „welche Rolle der Synodale Prozess dabei gespielt hat“.
KNA