Computergeneriertes Bild des Corona-Virus
Veränderung durch Genomsequenzierung festgestellt

Afrika-Preis an Forscher für Omikron-Entdeckung verliehen

Berlin ‐ Für ihre Entdeckung der Omikron-Variante haben die Wissenschaftler Tulio de Oliveira aus Südafrika und Sikhulile Moyo aus Botsuana am Freitagabend in Berlin den Deutschen Afrika-Preis erhalten.

Erstellt: 25.11.2022
Aktualisiert: 29.11.2022
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Überreicht wurde die Auszeichnung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Forscher hätten maßgeblich dazu beigetragen, die Dynamik des Pandemiegeschehens besser zu verstehen und zügig darauf zu reagieren, hieß es zur Begründung. Sie würden für ihre persönlichen Leistungen ausgezeichnet und stünden stellvertretend für eine hochausgebildete, länderübergreifend arbeitende Forschungsgemeinschaft.

Mit dem Preis ehrt die Deutsche Afrika-Stiftung seit 1993 herausragende Persönlichkeiten des afrikanischen Kontinents, die sich für Frieden, Versöhnung und sozialen Fortschritt einsetzen.

Ende November 2021 stellten Moyo und sein Team laut Stiftung Auffälligkeiten bei routinemäßigen Genomsequenzierungen von PCR-Tests fest. Diese Befunde teilten sie in einer regionalen Forschungsdatenbank. Ein Labor aus Südafrika übermittelte etwa zur gleichen Zeit auffällige Daten an das Südafrikanische Netzwerk zur Genomüberwachung (NGS-SA). Unter der Leitung von Tulio de Oliveira konnten dort weiterführende Untersuchungen angestellt und in Abstimmung mit Botsuana der WHO zur Verfügung gestellt werden.

Der Virologe Sikhulile Moyo leitet das Labor am Botswana-Harvard AIDS Institute Partnership. Er forscht unter anderem zu HIV.

Tulio de Oliveira ist Bioinformatiker und Direktor des Zentrums für Epidemiologie an der Universität Stellenbosch. Zudem hat er die Leitung des NGS-SA inne. Oliveira entdeckte Ende 2020 mit seinem Team bereits die erste Mutation des Coronavirus, die „Beta-Variante“.

KNA