Kampagne zur Lösung der Schuldenkrise startet in Dresden

Mit einer Ausstellung in Dresden startet das entwicklungspolitische Bündnis „erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung“ eine Kampagne Höchste Zeit für die Lösung der Schuldenkrise! .

Erstellt: 04.02.2015
Aktualisiert: 18.11.2022
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Anlass ist das vom 27. bis 29. Mai in Dresden geplante Treffen der G7-Finanzminister, wie das Bündnis am Mittwoch mitteilte. Die Kampagne werde vom Ökumenischen Informationszentrum in Dresden, dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen und weiteren Organisationen mitgetragen.

Der politische Koordinator von erlassjahr.de , Jürgen Kaiser, erklärte: „Wie wollen nicht hinnehmen, dass der Rückzahlung von Schulden mehr Bedeutung beigemessen wird als den Lebensbedingungen der Menschen in den Schuldnerländern.“

Die Ausstellung, die vom 11. bis 26. Februar in der Dresdner Dreikönigskirche zu sehen ist, informiert nach Angaben der Veranstalter über die „Geschichten der Schuldenkrise“. Am Beispiel mehrerer Länder, darunter Bolivien, Länder Afrikas südlich der Sahara und Staaten der Euro-Krise, werden die Auswirkungen der Staatsverschuldung dargestellt.

Laut Kaiser drohen in vielen Ländern neue Schuldenkrisen. Deshalb sei ein faires Verfahren zur Entschuldung notwendig. Das Bündnis stellt mit einer Postkartenaktion und einem Videoclip konkrete Forderungen an die Finanzminister der G7.

Dem Bündnis erlassjahr.de gehören zahlreiche Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft in Deutschland an. Das Bündnis, das einem weltweiten Netzwerk von rund 50 ähnlichen Kampagnen angehört, kritisiert, dass wegen ihrer hohen Verschuldung viele Länder südlich des Äquators nicht in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur investieren könnten. Beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 in Köln hatte das Bündnis mehr als 40.000 Demonstranten mobilisiert; weltweit 17 Millionen Menschen forderten damals einen umfassenden Schuldenerlass für die ärmsten Entwicklungsländer.

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