Brasiliens Amazonasbischöfe bereiten Synode vor
Amazonas-Synode ‐ Während im Amazonaswald Brände wüten, machen sich die Bischöfe in Brasilien an die Vorbereitung der für Oktober im Vatikan geplanten Amazonas-Synode. Sie treffen sich bis einschließlich Freitag in der Amazonasmetropole Belém.
Aktualisiert: 29.08.2019
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Während im Amazonaswald die Brände wüten, machen sich die Bischöfe in Brasilien an die Vorbereitung der für Oktober im Vatikan geplanten Amazonas-Synode. Sie treffen sich bis einschließlich Freitag in der Amazonasmetropole Belém. Nicht nur durch die derzeit tausenden Waldbrände, sondern auch die zuletzt rasant gestiegene Abholzung hat die Zukunft des Lebensraumes Amazonien dramatische Aktualität gewonnen.
Das Treffen findet im Rahmen des kirchlichen Panamazonien-Netzwerkes REPAM statt. Neben den Bischöfen und Laien aus Brasilien nehmen auch Vertreter der Nachbarländer teil. REPAM hatte sich am Mittwoch besorgt um die aktuelle Lage am Amazonas geäußert. So warnte das Netzwerk vor einer „extrem schwierigen Situation“ durch die Waldbrände und forderte „friedliche, aber entschlossene Maßnahmen“.
„Als Gläubige können wir nicht neutral gegenüber der beispiellosen Zerstörung der Natur sein“, so REPAM-Generalsekretär Mauricio López. REPAM schloss sich dem Aufruf des Papstes aus der Vorwoche an und rief dazu auf, „das gemeinsame Haus zu schützen“, berichtete das portugiesische Nachrichtenportal agencia.ecclesia.pt am Mittwoch.
Die aktuelle Krise rund um die Abholzungen und Waldbrände hatte auch zu internationalen Verstimmungen geführt. Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro hatte sich gegen eine Einmischung ausländischer Regierungen und Organisationen in innerbrasilianische Angelegenheiten ausgesprochen. Besonders mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war es zu Unstimmigkeiten über internationale Hilfen für den Umweltschutz gekommen.
Nach Medienberichten beäugt die Regierung auch die Aktivitäten der Kirche in der Region kritisch. So sollen Brasiliens Geheimdienste die Vorbereitungen für die Synode beobachtet haben, berichten Medien. Auch die Präsenz eines von der katholischen Kirche betriebenen Krankenhaus-Schiffes mit Namen „Papst Franziskus“ wurde laut Medien aus Regierungskreisen kritisiert. Damit erwecke die Kirche den Anschein, dass die Regierung am Amazonas untätig sei.
Die Synode wird auf Initiative von Papst Franziskus vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan tagen. Als Leitfaden für die Arbeit dient dabei die vom Papst veröffentlichte Umwelt-Enzyklika „Laudato si‘“. REPAM war im September 2014 von Kirchenvertretern aus ganz Amazonien gegründet worden. Insgesamt sind dort die neun Länder mit Amazonaswald vertreten. Angesichts der voranschreitenden Zerstörung der Natur will REPAM grenzüberschreitende Antworten für Fragen zu Kirche, Umwelt und Entwicklung auf der Basis eines solidarischen Zusammenlebens finden.
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