Kleinbauern in Bolivien gegen Verbot von Brandrodung

Kleinbauern in Bolivien gegen Verbot von Brandrodung

Amazonas-Synode ‐ In Bolivien hat eine Gewerkschaft indigener Kleinbauern zu einem Protestmarsch gegen ein vorübergehendes Verbot von Brandrodungen aufgerufen. Die als „ökologische Pause“ bezeichnete Maßnahme war von der Regierung als Reaktion auf die mutmaßlich durch Brandrodungen ausgelösten Waldbrände ausgerufen worden.

Erstellt: 11.09.2019
Aktualisiert: 15.11.2022
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In Bolivien hat eine Gewerkschaft von Kleinbauern zu einem Protestmarsch gegen ein vorübergehendes Verbot von Brandrodungen aufgerufen. Die als „ökologische Pause“ bezeichnete Maßnahme war von der Regierung der Provinz Santa Cruz als Reaktion auf die mutmaßlich durch Brandrodungen ausgelösten verheerenden Waldbrände ausgerufen worden. Die „ökologische Pause“ sieht einen Stopp dieser Praxis vor, um weitere Umweltzerstörungen zu vermeiden.

Laut Organisatoren werden etwa 2.000 Teilnehmer zu der Demonstration erwartet. „Wir werden einen zweitägigen Marsch gegen die 'ökologische Pause' realisieren, die der Gouverneur von Santa Cruz angeordnet hat“, sagte Gewerkschaftler Rolando Cuellar der Tageszeitung „Los Tiempos“. Die Maßnahme sei eine Diskriminierung von kleinbäuerlichen Betrieben.

Boliviens Vizepräsident Alvaro Garcia Linera kritisierte unterdessen die mangelnde Unterstützung der Weltgemeinschaft: Die größten Länder der Welt würden der gesamten Welt mit 20 Millionen Dollar helfen, aber allein Bolivien habe bislang bereits elf Millionen Dollar ausgegeben und werde bis zum Ende der Woche weitere vier Millionen Dollar in die Brandbekämpfung stecken. Internationale Hilfe sei immer zu spät und zu gering, sagte Garcia Linera laut der Tageszeitung „El Deber“. Auf dem vergangenen G7-Gipfel hatten die reichsten Länder der Welt angesichts der Amazonas-Brände eine Soforthilfe von 20 Millionen Dollar in Aussicht gestellt.

Bolivien ist eines der südamerikanischen Länder, die besonders von den Waldbränden der vergangenen Wochen betroffen waren. Dabei sollen laut lokalen Medienberichten rund 700.000 Hektar Trockenwald und eine Millionen Hektar Weidefläche zerstört worden sein. Umweltschützer übten zuletzt deutliche Kritik am linksgerichteten Präsidenten Evo Morales, der zuvor ein Dekret verabschiedet hatte, das Brandrodungen zur Landgewinnung in zwei Amazonas-Provinzen erlaubte.

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