Millionen von Menschen wüssten nicht, was aus ihren Nächsten – ihren Kindern, Geschwistern, Eltern oder Ehepartnern – wurde, nachdem diese in chinesischen Internierungslagern, syrischen Foltergefängnissen oder auf der Flucht übers Mittelmeer „verschwanden“, schrieb Bischof Wilmer. Er mahnte deshalb, inmitten der Corona-Krise nicht diejenigen zu vergessen, die bis heute in Unwissenheit über das Schicksal beispielsweise ihrer Angehörigen leben. In quälender Ungewissheit könne man weder Frieden finden, noch Zukunft planen.
Es werde zwar inzwischen als Menschenrechtsanspruch verstanden, vom Staat angemessene Unterstützung bei der Suche nach genauen Informationen zu erhalten, dieses Recht auf Wahrheit sei in der Praxis jedoch weiterhin oft uneingelöst, kritisierte Wilmer.