Frage: Inwiefern wird das Friedensthema der Hilfswerke im kommenden Jahr helfen, mit einer Stimme zu sprechen? Wie kam es überhaupt zu dieser gemeinsamen Themenwahl?
Hartl: Der Ausgangspunkt für das gemeinsame Friedensthema war die Rückmeldung aus den Pfarrgemeinden, dass es schwierig ist, wenn das Jahr über von den Hilfswerken viele sehr unterschiedliche Themen angesprochen werden. Das war früher einfacher, denn da gab es noch in jeder Pfarrgemeinde einen Missionskreis, der sich den Aktionsthemen gewidmet hat. Das ist heute vielfach nicht mehr gewährleistet. Jetzt aber ergibt sich aus der Not eine Chance: Es kann von Vorteil sein, wenn man sich auf ein Thema verständigt, das von allen dann unterschiedlich akzentuiert wird.
Frage: Ist es dann auch sinnvoll, sich noch ökumenischer auszurichten? Sind neue, engere Kooperationen etwa mit Werken der evangelischen Kirche geplant?
Hartl: Grundsätzlich ist uns natürlich jede Kooperation willkommen! Eine große Chance bietet der Ökumenische Kirchentag im Mai 2021. Da ist schon vereinbart, dass es ein „weltkirchliches Dorf“ geben wird. Da werden wir gemeinsam präsent sein, gemeinsame Angebote sind in Planung. Vereinzelt gibt es aber auch bestehende ökumenische Kooperationen etwa von Misereor und Brot für die Welt.
Frage: Welche neuen Akzente wollen Sie als Sprecher der MARMICK setzen?
Hartl: Es ist nicht die Aufgabe des Sprechers, neue Schwerpunkte zu wählen. Was aber immer schon in der MARMICK sehr wichtig war und was ich stets positiv erlebt habe, das ist die enge und unkomplizierte Zusammenarbeit unter uns. Dass es einen offenen Austausch gibt und die Kommunikation möglichst unkompliziert vonstatten geht, das möchte ich fördern, so gut es mir möglich ist.
Das Interview führte Claudia Zeisel.
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