Zusätzlich gab es zahlreiche Logistikprobleme. Vor dem Postgebäude in Area 10, das im Zentrum der Hauptstadt liegt, hat auch Wähler Richard Ofonagoro stundenlang auf seine Stimmabgabe warten müssen. „Ich wohne in Maraba, einem Viertel am Stadtrand. Um 5.00 Uhr bin ich heute Morgen losgefahren, um hier zu wählen.“ Doch um 8.00 Uhr, dem offiziellen Beginn der Präsidentschafts-, Senats- und Parlamentswahlen, war das schwere Metalltor noch verschlossen. Stattdessen mussten Helfer Plastiktische zusammenbauen, Urnen verplompen und Unterlagen verteilen. Ab 8.50 Uhr gaben hier die ersten Wähler ihre Stimmen ab. Im landesweiten Vergleich war das noch zeitig.
Nach Informationen der nichtstaatlichen Organisation Yiaga Africa, die im Rahmen der Beobachtermission „Watching the Vote“ 3.906 Beobachter in alle Landesteile entsandt hat, waren bis 11.30 Uhr lediglich 74 Prozent aller Wahllokale geöffnet. In der Region Süd-Süd, Nigerias Ölregion, jedoch nur gut jedes zweite. Diese Verzögerung hat auch Maria Arena, Vorsitzende der Wahlbeobachtermission der Europäischen Union, bei ihrem ersten Treffen mit Journalisten angemerkt. Trotzdem seien „viele Nigerianer glücklich, ins Wahllokal gehen zu können“.