Politische Legitimationskrise feuert den militärischen Konflikt an
Der zerfallende kongolesische Staat ist bei der Befriedung des Landes kein hilfreicher Faktor. Im Gegenteil: Viele sehen die derzeitige Regierung direkt und indirekt als einen der Verantwortlichen der Gewalt und des Leids der Zivilbevölkerung. Deshalb ist es so entscheidend, die Hilfe direkt über lokale Organisationen wie die Caritasverbände zu den Menschen zu bringen.
Präsident Kabila hätte bereits vor zwei Jahren Wahlen abhalten sollen, weigerte sich aber zurückzutreten. Um eine Eskalation zu verhindern, einigte man sich unter Vermittlung der Katholischen Kirche, die 40 Millionen Gläubige im Land vertritt, auf einen Kompromiss. Bis Ende 2017 sollten Wahlen durchgeführt werden. Doch wieder wurde der Prozess verschleppt. Im Kasai brachen außerdem Unruhen aus. Tausende Menschen starben, zwei Millionen sind auf der Flucht. Die Caritas half den Menschen mit lebensnotwendigen Dingen.
Die Bischöfe verurteilten das Vorgehen der Regierung und riefen das Volk dazu auf, ihr Schicksal mit friedlichen Mitteln in die eigenen Hände zu nehmen: „Die Demokratische Republik Kongo gehört all ihren Söhnen und Töchtern“, heißt es in einem Appell an die Internationale Gemeinschaft, den politischen Wandel zu unterstützen. Friedliche Demonstrationen, die die katholische Kirche gegen die Gewalt organisiert hatte, ließ der Präsident Anfang 2018 von der Polizei niederschießen. 20 Menschen wurden getötet, Hunderte verletzt. „Warum müssen wir so viele Tote und Verwundete beklagen. Warum gibt es so viele Verhaftungen, Entführungen, Angriffe auf Kirchengemeinden und religiöse Gemeinschaften, Demütigung, Folter, Einschüchterung, Entweihung von Kirchen, das Verbot zu beten? Welche Verbrechen haben diese Christen und kongolesischen Bürger begangen?“, fragen die Bischöfe des Kongo in ihrem Hilfs-Appell. Die Caritas steht den Menschen im Kongo in vielerorts mit Hilfen zur Seite. Mehr Infos dazu auf www.caritas-international.de.
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