Religiöse Führer seien keine Politiker, fuhr Auza fort. Sie mäßen ihre Ziele nicht an wissenschaftlichen Kriterien. Religiöse Führer und Religionsgemeinschaften seien in erster Linie dafür da, Menschen zum Handeln zu bewegen und für ihre ganzheitliche Entwicklung zu sorgen – unter Einschließung religiöser und ethischer Werte.
Durch ihre lokale Vernetzung in den verschiedensten Ländern der Welt hätten sie Wissen aus erster Hand über die verschiedenen Formen von Armut und Ungerechtigkeit und könnten diese mit Kreativität und sowohl auf Graswurzel-Ebene als auch in internationalen Foren bekämpfen.
Erfolge im Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung erschöpften sich allerdings nicht in Zahlen und Statistiken, betonte der Erzbischof. Sie seien nicht quantitativ zu bemessen, sondern vielmehr qualitativ, im Sinne der ethischen Entwicklung des Einzelnen hin „zu einem besseren Menschen“.
Frieden sei für die Entwicklung entscheidend, betonte Auza. Religionen und Religionsgemeinschaften könnten – ohne ökonomische und politische Ansprüche – bei der Friedensarbeit wichtige neutrale Vermittler sein. Je enger die verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammenarbeiteten, desto effektiver werde auch die Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft zugunsten einer erfolgreichen Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele.
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