In Elenas Heimatstadt La Oroya überschreiten 93 Prozent der neugeborenen Babys den Grenzwert, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als erträglich für den menschlichen Organismus nennt: Er liegt bei 10 Mikrogramm pro Deziliter Blut. Atemwegserkrankungen, Nieren- und Nervenleiden sind weit verbreitet in der Gegend, in der Elena aufwächst.
La Oroya in den peruanischen Anden ist eines der ältesten Bergbaugebiete Perus, schon seit 1922 schmelzen Minenfirmen hier Metalle aus dem Berggestein: Kupfer, Blei, Zink und auch Silber. La Oroya wurde in den vergangenen Jahren von internationalen Umweltorganisationen mehrmals als schmutzigster Ort der Welt ausgewiesen. Verpestet, weil die Schornsteine der Firma Doe Run über Jahrzehnte Schwermetalle in die Luft pusteten, in giftiger Kombination mit anderen Schadstoffen wie Schwefeldioxid oder Arsen.
Antwort auf Proteste: Schrotkugeln und Tränengas
Und La Oroya ist bei weitem nicht der einzige schmutzige Ort im Land. Auch in Zentralperu, in Cerro de Pasco oder Cajamarca, wühlen sich seit Jahren Schaufelbagger in die Andenkordillere. Im südperuanischen Arequipa will das internationale Bergbauunternehmen Southern Copper in Kürze mit dem Kupferabbau beginnen – ein Mega-Projekt, das unter dem harmlos anmutenden Namen „Tía María“, Tante Maria, läuft. Viele Bewohner der Gegend schätzen es alles andere als ungefährlich ein, sie fürchten massive Umweltschäden und verseuchtes Grundwasser.