Blick aus einem Flugzeug der deutschen Luftwaffe auf Zerstörung im Gazastreifen, am 7. August 2025 an der nördlichen Grenze von Gaza (Palästinensiche Gebiete).
Medienberichte: Mindestens 20 Tote

Internationale Empörung nach Angriff auf Krankenhaus im Gazastreifen

Jerusalem  ‐ Im Gaza-Krieg sind beim israelischen Beschuss eines Krankenhauses auch Journalisten und Rettungskräfte getötet worden. International sorgt dies für Entsetzen. Unklar bleiben die Hintergründe.

Erstellt: 26.08.2025
Aktualisiert: 26.08.2025
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Von Andrea Krogmann (KNA)

Israelische Angriffe auf das Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen mit mindestens 20 Toten und Dutzenden Verletzten haben international für Protest gesorgt. Wie die Zeitung „Haaretz“ (Montag) unter Berufung auf Armee-Angaben berichtet, soll eine verdächtige Kamera das Ziel der Attacke gewesen sein. Soldaten hätten möglicherweise einen Späher der Terrororganisation Hamas vermutet. Die Informationen aus Armeekreisen seien jedoch widersprüchlich, so die Zeitung. Die genauen Hintergründe blieben unklar.

Durch den zweifachen Beschuss wurden auch fünf Personen getötet, die für internationale Medien tätig waren. Der Auslandspresseverband in Israel und den palästinensischen Gebieten (FPA) beklagte einen der tödlichsten israelischen Angriffe auf Journalisten seit Beginn des Gaza-Kriegs. Israel habe in dem Krieg schon zu viele Journalisten „ohne Rechtfertigung“ getötet. Der Verband forderte Regierung und Armee auf, für sofortige Aufklärung zu sorgen. Die internationale Gemeinschaft habe die Pflicht, Kriegsberichterstatter zu schützen.

Die Nachrichtenagenturen AP und Reuters sowie der katarische Sender Al-Dschasira reagierten erschüttert auf den Tod ihrer Mitarbeiter. International verurteilten zahlreiche Organisationen wie das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) und Reporter ohne Grenzen das israelischen Vorgehen. „Israel tötet weiterhin Journalisten in Gaza vor laufenden Kameras, während die Welt zusieht und nicht entschlossen gegen die schrecklichsten Angriffe vorgeht, denen die Presse in der jüngeren Geschichte jemals ausgesetzt war“, erklärte CPJ-Regionaldirektorin Sara Qudah.

Auch mehrere UN-Organisationen meldeten sich in den Sozialen Netzwerken zu Wort. Der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, warf Israel vor, „die letzten Stimmen zum Schweigen zu bringen, die über Kinder berichten, die lautlos durch eine Hungersnot sterben“. Die UN-Sonderberichterstatterin für die seit 1967 besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, rief zu einem Waffenembargo und weiteren Sanktionen gegen Israel auf. Die internationale Gemeinschaft müsse die Blockade des Gazastreifens durchbrechen, forderte sie und fügte hinzu: „Ich appelliere an die Staaten: Wie viele Opfer müssen noch gebracht werden, bevor Sie handeln, um dieses Massaker zu beenden?“

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