
Unesco: Drei afrikanische Welterbestätten nicht länger bedroht
Paris ‐ Meist sind es schlechte Nachrichten, von denen man im Zusammenhang mit der Liste bedrohter Unesco-Weltkulturerbestätten hört. Doch diesmal ist es anders: In mehreren Ländern wurden die Appelle der UN-Organisation offenbar gehört – und erfolgreich Maßnahmen ergriffen.
Aktualisiert: 10.07.2025
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Die UN-Kulturbehörde Unesco stuft drei afrikanische Welterbestätten nicht mehr als gefährdet ein. Betroffen von der Entscheidung des Welterbekomitees sind die Ruinen des frühchristlichen Wallfahrtsortes Abu Mena in Ägypten, die Altstadt von Ghadames in Libyen und die Regenwälder von Atsinanana auf Madagaskar. Das Komitee würdigte am Mittwoch bei seiner Sitzung in Paris die erfolgreichen Schutzmaßnahmen der verantwortlichen Akteure.
Damit verzeichnet die Liste des bedrohten Welterbes den Angaben zufolge noch 53 Einträge. Zu den Gefährdungsfaktoren zählten unter anderem Naturkatastrophen, die Erderwärmung, Kriege, Baumaßnahmen und Massentourismus.
Die Ruinen der Pilgerstätte Abu Mena liegen südlich von Alexandria. Um das Grab des Heiligen Menas entwickelte sich zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert ein Klosterkomplex, an dem sich architektonische Traditionen Ägyptens, Europas und Kleinasiens vermischten. Seit 1979 zählt die Stätte zum Unesco-Welterbe und galt seit 2001 wegen landwirtschaftlicher Entwicklungsmaßnahmen als bedroht. Inzwischen ist das Problem nach Einschätzung der Unesco-Experten gelöst.
Auch die Wüstenstadt Ghadames (s. Beitragsbild) in Libyen, seit mindestens 2.000 Jahren ein wichtiger Knotenpunkt im Handelsnetz der Sahara, steht nicht länger auf der Liste. Der 1986 ins Welterbe aufgenommene Ort war 2016 wegen des Bürgerkriegs in Libyen als gefährdet eingestuft worden. Außerdem setzte Starkregen der Stätte zu. „Durch kontinuierliche Restaurierungsarbeiten konnten mittlerweile viele beschädigte Häuser instandgesetzt werden“, teilte die Unesco nun mit. Allerdings gibt es in Libyen weitere Welterbestätten, die weiter auf der Liste gefährdeten Kulturerbes geführt werden.
Ebenfalls zuversichtlich blicken die Experten auf die Regenwälder von Atsinanana auf Madagaskar, die 2007 wegen ihrer isolierten Flora und Fauna Welterbe-Status erlangten. Seit 2010 galt das Naturerbe wegen illegalen Holzeinschlags und Wilderei als bedroht. Das Unesco-Komitee sieht jetzt allerdings „wesentliche Fortschritte“ beim Schutz der Wälder. Neben den Regenwältern von Atsinanana hat Madagaskar zwei weitere Welterbestätten: Die Andreafana-Trockenwälder sowie der Königshügel von Ambohimanga. Beide gelten als ungefährdet.
KNA/weltkirche.de

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