Symbolfoto: Flammen schlagen aus einem Holzdach
Teures Benzin im Erdölstaat

Mindestens 90 Tote nach Tanklaster-Explosion in Nigeria

Abuja ‐ Im vergangenen Jahr hat Nigeria seine Subventionen auf Treibstoffe zusammengestrichen, seitdem kommt es immer wieder zu dramatischen Explosionskatastrophen. Denn verzweifelte Menschen versuchen, sich auf gefährlichen Wegen einzudecken.

Erstellt: 16.10.2024
Aktualisiert: 16.10.2024
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Im Nordwesten Nigerias sind durch die Explosion eines Tanklastwagens mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Das mit Kraftstoff gefüllte Fahrzeug explodierte bei einem Unfall in der Stadt Majia im Bundesstaat Jigawa im Nordwesten des Landes, wie die Online-Zeitung „Premium Times“ und die Agentur Fides übereinstimmend berichten. Demnach ereignete sich der Unfall in der Nacht zu Mittwoch. Mindestens weitere 50 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.

Offenbar verlor der Fahrer des Tankwagens beim Versuch, einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen, die Kontrolle. Dadurch löste sich ein mit Treibstoff beladener Anhänger, stürzte um und begann auszulaufen. Als Anwohner davon erfuhren, versuchten sie einen Teil des Treibstoffs in Kanistern aufzufangen. Auch mehreren Sicherheitskräften gelang es nicht, die heranströmenden Menschen aus der Gefahrenzone zu drängen. Schließlich kam es zu der fatalen Explosion.

In Nigeria mit 220 Millionen Einwohnern kommt es immer wieder zu Explosionen von Tanklstern. Die Opferzahl ist häufig hoch, da Passanten immer wieder versuchen, auslaufendes Benzin abzufüllen. Vergangenes Jahr beendete der das Ölexportland Nigeria seine traditionelle Treibstoffsubventionierung, was den Literpreis mittlerweile mehr als vervierfacht hat. Vielerorts werden Treibstoffe an der Straße in Plastikflaschen und Dosen verkauft.

weltkirche.de mit Material von KNA und Fides

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