Abtpräses/Abtprimas Jeremias Schröter (Sankt Otilien)
Abtpräses von Sankt Ottilien nun auch Abtprimas

Deutscher Jeremias Schröder leitet künftig den weltweiten Benediktinerorden

Rom/Sankt Ottilien ‐ Rund 22.000 Benediktiner gibt es weltweit. Sie leben in mehr als 200 jeweils selbstständigen Klöstern. Alle vier Jahre treffen sich deren Äbte zu einer Versammlung in Rom; diesmal mit einer wichtigen Wahl.

Erstellt: 16.09.2024
Aktualisiert: 16.09.2024
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Jeremias Schröder (59), bisher Abtpräses der bayerischen Erzabtei Sankt Ottilien, ist zum höchsten Repräsentanten des weltweiten Benediktinerordens gewählt worden. Als neuer Abtprimas der Ordenskonföderation vertritt er rund 22.000 Benediktiner in aller Welt. Der gebürtige Allgäuer wurde am Samstag in Rom von rund 215 Äbten für acht Jahre gewählt, wie die Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien mitteilten. Eine zweimalige Wiederwahl für jeweils vier Jahre ist möglich. Schröder folgt dem US-amerikanischen Abt Gregory Polan (74) nach, der das Amt seit 2016 inne hatte.

Schröder steht ab sofort der Abtei Sant'Anselmo in Rom vor und ist Großkanzler der Hochschule der Benediktiner, dem „Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo“ auf dem römischen Aventin. Sein Amt als Abtpräses von Sankt Ottilien übergab er an seinen Stellvertreter Abt Michael Reepen von der Abtei Münsterschwarzach in Franken, der es zunächst bis zur Neuwahl im Januar übernimmt.

„Das weltweite Mönchtum und sein Dienst an der Kirche sind meine Leidenschaft, seit ich vor 40 Jahren Mönch in Sankt Ottilien geworden bin“, sagte Schröder zu seiner Wahl. Die Hochschule Sant'Anselmo und das Gemeinschaftsleben in Rom hätten ihm „ein Bewusstsein und eine Liebe für unsere weltweite Konföderationsfamilie“ vermittelt. Er dankte seinen Mitbrüdern für das Vertrauen durch die Wahl. Seinen Vorgänger Abt Polan würdigte er für acht Jahre aufopferungsvollen Dienstes. Polan habe die benediktinische Gemeinschaft durch seine bewegenden und wissenschaftlichen Reflexionen, durch sein Gebet und seine Freundschaft geprägt.

Schröder, am 8. Dezember 1964 in Bad Wörishofen im Allgäu geboren, trat nach dem Abitur in Sankt Ottilien ins Kloster ein. Danach studierte er Philosophie und Theologie in Rom sowie Geschichte in Oxford. 1992 wurde er zum Priester geweiht. 2000 wurde er Erzabt von Sankt Ottilien und Präses der Missionsbenediktiner, 2012 dann deren Abtpräses; seine Wiederwahl erfolgte im September 2022. Er spricht neben Deutsch auch Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch.

Seine Wahl fand beim zweiwöchigen Äbtekongress der Benediktiner in Rom statt. Neben den Äbten nehmen 22 Vertreterinnen der Communio Internationalis Benedictinarum (Pendant der Benediktinerinnen zum Äbtekongress) an der bis 20. September dauernden Versammlung teil. Für den 18. September ist eine Begegnung mit Papst Franziskus ist geplant.

KNA

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