
Caritas-Präsidentin warnt vor negativen Folgen der Asyldebatte
Berlin ‐ Der Anschlag von Solingen hat die Debatte um Abschiebungen erneut befeuert. Das bereitet Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa Sorgen.
Aktualisiert: 02.09.2024
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Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa sorgt sich angesichts der aktuellen Asyldebatte um die Befindlichkeit von Geflüchteten. „Wir hören aus den Migrationsdiensten der Caritas, dass die Ereignisse und Debatten der letzten Wochen die Schutzbedürftigen massiv verunsichern“, sagte Welskop-Deffaa dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). „Sie fühlen sich retraumatisiert und fürchten sich vor Diskriminierung und vor religiös und rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland.“
Durch die abscheulichen Taten einzelner Krimineller dürfe der soziale Frieden in Deutschland nicht zerstört werden, so Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Herz verhärtet und sich unser Blick verschließt für die Nöte unserer Mitmenschen, egal welcher Herkunft.“
Zugleich forderte Welskop-Deffaa ein entschiedenes Vorgehen gegen Islamismus. „Viele Geflüchtete, die nach Deutschland kommen, waren schon in ihren Herkunftsregionen von islamistischem Terror und religiös begründeter Gewalt bedroht - als Muslime oder als Christen.“ Integration sei die beste Islamismus-Prävention.
Die Caritas und ihre Fachverbände wie der Malteser Hilfsdienst betreiben bundesweit Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende sowie kommunale Unterkünfte. An 17 Standorten bietet die Caritas in Therapiezentren traumatisierten Flüchtlingen und Folteropfern therapeutische und sozialarbeiterische Unterstützung an.
KNA

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