Jesuit Refugee Service
P. Claus Pfuff SJ wird Novizenmeister in Innsbruck

Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland bekommt neuen Chef

München/Berlin ‐ Weltweit setzt sich der Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS für Menschen auf der Flucht ein. Der neue Chef des deutschen Zweigs kommt aus dem eigenen Haus: Stefan Keßler, bisher Referent für Politik und Recht, übernimmt die Leitung.

Erstellt: 18.05.2024
Aktualisiert: 21.05.2024
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Stefan Keßler wird zum 1. Juli Leiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) in Deutschland. Wie die Jesuiten am Donnerstag in München mitteilten, folgt Keßler auf Pater Claus Pfuff, der künftig als Novizenmeister in Innsbruck den Ordensnachwuchs ausbildet. Keßler ist Laie und bisher stellvertretender JRS-Direktor sowie Referent für Politik und Recht in Berlin.

In der Personalentscheidung kommt zum Ausdruck, dass die Jesuiten angesichts rückläufiger Mitgliedszahlen immer mehr Verantwortung in ihren Werken an Angestellte abgeben. Er freue sich darauf, mit dem engagierten Team in Deutschland die Tradition des Flüchtlingsdienstes als laute Stimme für Menschen auf der Flucht fortzusetzen, so Keßler. Das Einstehen für die Rechte gerade dieser Menschen sei vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe auf die Idee der Menschenrechte immer wichtiger geworden. „Flüchtlinge und Migranten dürfen nicht als bloße Zahlen und ,Massen‘ wahrgenommen werden, sondern sind Individuen mit ihren jeweils eigenen Fähigkeiten, Kenntnissen und Bedarfen.“ Dafür setze sich der Jesuiten-Flüchtlingsdienst ein.

Neuer stellvertretender Direktor des JRS und damit Nachfolger von Stefan Keßler in seiner bisherigen Funktion wird Kerollous Shenouda, Christ aus Ägypten, der bislang bereits in der Partizipationsberatung des JRS tätig war. „Es ist wichtig, Flüchtlingen und Migranten eine Stimme zu geben, ihnen zuzuhören, ihre Fähigkeiten zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Ich habe das als Partizipationsberater beim JRS unterstützt und freue mich, dies auf einer anderen Ebene fortzusetzen“, sagt Kerollous Shenouda.

Der scheidende JRS-Direktor in Deutschland erklärte, die Arbeit der Organisation habe ihn sehr bereichert, doch er wurde auch Zeuge schieriger Situationen und Strukturen. „Leider musste ich auch viele Barrieren und entwürdigenden Umgang erleben, die den Wunsch nach einer neuen Lebensperspektive einschränkten. Dass unser Einsatz für diese Menschen auch weiterhin wichtig und sinnvoll ist, ist ein Anliegen aus unserem Glauben und ein gesellschaftlicher Auftrag.

Zur Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten gehören 360 Mitglieder in Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und der Schweiz. Die verschiedenen Standorte des JRS in diesen Ländern koordiniert künftig Pater Klaus Väthröder von Nürnberg aus. Der Flüchtlingsdienst ist weltweit in 58 Ländern vertreten. In Deutschland engagiert er sich seit 1995 unter anderem für Abschiebehäftlinge. Er leistet Seelsorge, Rechtsberatung und unterstützt Kirchenasyle.

KNA

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