Kriegsschäden in der Ukraine
Auch Kirchen betroffen

Unesco: Mehr als 340 beschädigte Kulturstätten in Ukraine

Paris/Köln  ‐ Seit dem 24. Februar 2022 haben viele Menschen in der Ukraine nicht nur ihr Zuhause, ihre Arbeit und auch Angehörige verloren; auch Teile des kulturellen Erbes sind durch Russlands Angriffskrieg zu Schaden gekommen.

Erstellt: 19.02.2024
Aktualisiert: 14.02.2024
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Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die Vereinten Nationen dort die Beschädigung von 341 Kulturstätten festgestellt. Zu den am stärksten beschädigten Gebäuden gehöre die Verklärungskathedrale in der zum Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Odessa, wie der Deutschlandfunk auf Basis von Informationen der UN-Kulturorganisation Unesco berichtete.

Die Kathedrale wurde 1936 unter dem sowjetischen Machthaber Josef Stalin zerstört und zwischen 2000 und 2002 originalgetreu wieder aufgebaut. Italiens Regierung kündigte vor einer Woche an, sich an der Sanierung der Kathedrale zu beteiligen.

Der Gesamtschaden kultureller und touristischer Strukturen seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 wird laut UN auf rund 3,5 Milliarden Dollar geschätzt, wie es weiter hieß. Die Ukraine braucht nach Unesco-Angaben für den Wiederaufbau ihrer kulturellen Stätten und ihrer Tourismusindustrie in den nächsten zehn Jahren knapp neun Milliarden Dollar.

In den vergangenen beiden Jahren konnte die Unesco nach eigenen Angaben rund 66 Millionen Dollar mobilisieren. Der wichtigste Geldgeber ist demnach Japan mit 25 Millionen Dollar.

Italiens Außenministerium teilte am Donnerstag mit, 500.000 Euro für die erste Abdeckung des Dachs der Verklärungskathedrale bereitzustellen. „Es handelt sich um eine wichtige Maßnahme zum Schutz eines der Gebäude, die die kulturelle und religiöse Geschichte der Stadt symbolisieren“, hieß es.

Der italienische Botschafter in der Ukraine, Pier Francesco Zazo, unterzeichnete demnach einen entsprechenden Vertrag mit der Unesco. Das Projekt solle zu einer städtebaulichen und architektonischen Erneuerung Odessas beitragen. Dabei gehe es auch um „grüne, digitale und nachhaltige Transformation“.

KNA

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