Ordensmeister Gerard Timoner OP
Deutschland, Österreich und Ungarn künftig eine Dominikaner-Provinz

„Wagt euch in tiefe Wasser“

Bonn/Köln/Wien ‐ Die Dominikaner-Provinzen Teutonia und hl. Albert haben sich zusammengeschlossen. Provinzial wird der Kölner Pater Peter Kreutzwald OP.

Erstellt: 01.02.2024
Aktualisiert: 01.02.2024
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Mit einem feierlichen Gottesdienst hat am Samstag in Köln der katholische Dominikanerorden seine Provinzen in Deutschland, Österreich und Ungarn zusammengelegt. Das teilt der Orden mit. Die neue Einheit soll „Dominikanerprovinz des Heiligen Albert in Deutschland und Österreich“ heißen. Zu Beginn gehören der neuen Provinz 140 Ordensbrüder im Alter von Anfang zwanzig und Mitte neunzig Jahren an.

Die Leitung wird den Angaben zufolge Pater Peter Kreutzwald OP obliegen, der für eine vierjährige Amtszeit bestimmt wurde. Bisher stand er der Ordensprovinz Teutonia mit Deutschland und Ungarn vor. Die bisherige „süddeutsch-österreichische Provinz“ hat Niederlassungen in Augsburg, Freiburg, Regensburg, München und Wien.

Bild: © Marco Herrmann - Fotografie & Mediengestaltung

Peter Kreutzwald OP (2. v.li.) ist erster Leiter der neuen Dominikaner-Provinz. Er wurde von Ordensmeister Gerard Timoner OP (re.) ernannt und nahm die Wahl an.

Mit der Gründung einer gemeinsamen Einheit könne man ordensinterne Aufgaben in einem größeren Netzwerk wahrnehmen, hieß es. Der Gründungsgottesdienst fand in der Kölner Dominikanerkirche Sankt Andreas statt. Dort befindet sich das Grab des Heiligen Albert, auch unter dem Namen Albertus Magnus bekannt, der im 13. Jahrhundret ebenfalls dem Orden angehörte.

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„Rundum gute Fischer“

Ordensmeister Gerard Timoner OP aus Rom, der den Prozess der Fusion vorab begleitet hatte, kam nach Köln, um gemeinsam mit der Ordensfamilie zu feiern. Er ermunterte die Ordenschristen in seiner Festpredigt zu Mut, Aufmerksamkeit und Teamgeist auf ihrem weiteren Berufungsweg. „Wagt euch in tiefe Wasser, damit ihr eurer Berufung entsprechend rundum gute Fischer werdet anstatt Hüter von Aquarien“, so Timoner.

Rund 140 Predigerbrüder leben in Deutschland, Österreich und Ungarn, häufig in urbanen Zentren. Sie sind zwischen Anfang zwanzig und Mitte neunzig Jahre alt.
Bild: © Marco Herrmann - Fotografie & Mediengestaltung

Rund 140 Predigerbrüder leben in Deutschland, Österreich und Ungarn, häufig in urbanen Zentren. Sie sind zwischen Anfang zwanzig und Mitte neunzig Jahre alt.

Die Dominikaner gehören zu den wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Sie sind benannt nach ihrem Gründer, dem heiligen Dominikus von Caleruega (1170-1221) aus Spanien. Das Ordenskürzel OP steht für „Orden der Predigerbrüder“ und beschreibt den Gründungsauftrag des frühen 13. Jahrhunderts: in glaubwürdiger evangelischer Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit zu verkünden. Heute sieht der Orden seine Aufgaben darin, gut zu predigen und Menschen seelsorglich zu begleiten.

Weltweit leben heute rund 5.500 Dominikaner in etwa 80 Ländern, davon knapp die Hälfte in Europa. Dazu kommen rund 2.500 Ordensfrauen in Klausur („Zweiter Orden“) sowie geschätzt rund 24.000 Angehörige von Schwesterngemeinschaften („Dritter Orden“), die auch in Caritas, Bildung, Erziehung, Pflege oder Mission tätig sind, sowie rund 120.000 Männer und Frauen in dominikanischen Laiengemeinschaften.

Provinzial wird regulär alle vier Jahre gewählt

Gemäß dominikanischem Ordensrecht werden Provinziale regulär alle vier Jahre gewählt von den Brüdern einer Provinz. Wird jedoch eine Provinz neu gegründet, z.B. durch eine Fusion, ernennt der Ordensmeister den ersten Provinzial. Höchstes konstituierendes Gremium einer Dominikaner-Provinz ist das Provinzkapitel.

dr/KNA/dominikaner

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