Kapuziner stehen bei ihrem Provinzkapitel 2025 in Altötting zusammen.
Provinzkapitel der Kapuziner in Altötting

Hoffnungsfroh in die Zukunft

Altötting/München ‐ Auf ihrem Provinzkapitel in Altötting haben die Kapuziner aus Deutschland, Belgien, Niederlande und Österreich die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Besonders im Fokus: Ausbildung, Berufungen und die Internationalisierung.

Erstellt: 18.06.2025
Aktualisiert: 09.07.2025
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Auf dem Provinzkapitel der Kapuziner aus Deutschland, Belgien, Niederlande und Österreich in Altötting haben die franziskanischen Ordensleute Entscheidungen für die Zukunft der Provinz getroffen. „Wir gehen hoffnungsvoll und optimistisch weiter auf unserem Weg der Neuausrichtung“, sagte Br. Helmut Rakowski, neu gewählter Provinzial der Vier-Länder-Provinz. „Wir wollen Teil einer guten Zukunft von Kirche und Gesellschaft sein. Wir glauben, dass wir aus unserer franziskanischen Tradition einen wichtigen Beitrag leisten können.“

35 Delegierte aus den Klöstern in den vier Ländern waren in Deutschlands größtem Marien-Wallfahrtsort, zusammengekommen und diskutierten über aktuelle Aufgaben. Zudem bestimmten sie eine neue Leitung: Zum Provinzial wählten sie Br. Helmut Rakowski für eine zweite, dreijährige Amtszeit. Im Provinzrat bilden Br. Thomas Schied, Br. Bernd Beermann, Br. Marinus Parzinger und Br. Paulus Terwitte das Leitungsteam.

Besonders im Fokus der Kapitulare stand aber eine Gruppe junger Männer, die ihre Berufung als Kapuziner entdeckt haben und mit den Brüdern leben wollen. Die Kapuziner der Ordensprovinz werden ihre Novizen in Zukunft gemeinsam in einem internationalen Noviziat in Irland ausbilden. Dazu wird die Provinz mindestens einen Bruder in den Ausbildungskonvent entsenden. So bringt das neue Noviziat in englischer Sprache junge Männer aus vielen Ländern Europas zusammen. 

Gleichzeitig wollen die Kapuziner mit jungen Männern noch intensiver über die Frage nach ihrer Berufung und ein Leben als Kapuziner ins Gespräch kommen. Das Kapitel beschloss daher, das Engagement in diesem Bereich noch weiter zu verstärken. „Wir haben in unserem Orden junge Männer in Ausbildung, wofür wir sehr dankbar sind“, sagt Br. Helmut. „Das Kapuziner-Leben in Gemeinschaft und in der Ausrichtung auf das Evangelium ist auch heute noch attraktiv. Das wollen wir hoffnungsfroh, authentisch und einladend verkünden.“

Ein großes Thema in Altötting war die Zusammenarbeit der Regionen und das eigene Charisma als Kapuziner in der immer internationaler werdenden Provinz. Die Provinz, derzeit über vier Länder hinweg, könnte in Zukunft noch weiter wachsen. Mit Brüdern aus vielen Ländern der Welt gilt es, die Balance als franziskanische Ordensmänner eines Weltordens und der regionalen Verwurzelung der Brüder zu halten. Fest steht: Ohne Brüder aus der Weltkirche ist das Leben in den meisten Gemeinschaften der Provinz nicht mehr denkbar. „Ich spüre hier eine große Neugier und viel Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft der Kapuziner in Europa“, sagt Br. Helmut. Man wolle zeigen, welche Chancen in der Vielfalt für die Gemeinschaft steckten.

Im Rahmen dieses Zusammenwachsens über Ländergrenzen hinweg wünschen sich die Ordensleute zudem einen neuen Namen für ihre Provinz, die bisher „Deutsche Provinz der Minderen Brüder Kapuziner“ oder alternativ „Deutsche Kapuzinerprovinz“ heißt. Dieser Name entspreche nicht mehr der Realität, da mittlerweile Klöster in vier Ländern in der Provinz vereint seien, heißt es. Einem neuen Namen muss allerdings der Generalminister des Ordens zustimmen. Die Brüder empfehlen einstimmig, die neue Provinz „Kapuzinerprovinz vom Heiligen Franziskus“ zu nennen.

Insgesamt wollen die Kapuziner ihren Weg der Neuaufstellung weitergehen. „In den vergangenen Jahren haben wir uns als Orden neu sortiert und viele Dinge angestoßen“, so Br. Helmut Rakowski. Auf diesem Weg gehen man zuversichtlich weiter: „Wir wollen einladende Inseln des Glaubens in einer immer säkularer werdenden Welt sein und diese Welt und in ihr die Kirche aktiv mitgestalten.

Kapuziner /dr

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