Karte des Sudan / Sudan Map
Bei Evakuierungsmission des Roten Kreuzes

Entsetzen über Angriff auf Hilfskonvoi im Sudan

Khartum/Genf ‐ Gravierender Zwischenfall im Sudan: Bewaffnete Kämpfer haben einen Fahrzeugkonvoi angegriffen, der über einhundert Zivilistinnen und Zivilistinnen aus dem Konfliktgebiet bringen sollte. Damit verstießen sie nicht nur gegen internationale Regeln.

Erstellt: 11.12.2023
Aktualisiert: 11.12.2023
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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat den bewaffneten Angriff auf einen seiner Hilfskonvois im Sudan am Sonntag verurteilt. Die Mission sei gewesen, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. „Stattdessen gingen auf tragische Weise Leben verloren“, so der IKRK-Delegationschef des nordostafrikanischen Landes, Pierre Dorbes. Er prangerte eine „völlige Respektlosigkeit“ gegenüber dem Rotkreuz-Emblem an.

Bei einer Evakuierungsaktion in der Hauptstadt Khartum hätten laut IKRK am Sonntag mehr als hundert Zivilisten aus umkämpftem Gebiet gebracht werden sollen. Bei einem Angriff durch Bewaffnete auf die sechs Fahrzeuge seien zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden, hieß es. Die Attacke habe entgegen vorheriger Absprache mit den Kriegsparteien und trotz entsprechender Markierung mit dem Rotkreuz-Logo auf den Pkw und Bussen stattgefunden. Laut IKRK waren unter den zu evakuierenden Zivilisten auch Kranke, Ältere und Kinder.

Im April waren in Khartum Gefechte zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausgebrochen. Inzwischen beherrschen die Kämpfe zwischen den Truppen weite Teile des Landes und haben zu einer humanitäre Krise geführt. Mehr als sechs Millionen Menschen mussten fliehen, der Großteil innerhalb des Sudans. Etwa 20 Millionen Menschen leiden an Hunger. Zudem greifen wegen des kollabierten Gesundheitssystems Krankheiten um sich, die schon als eingedämmt galten, darunter Malaria, Masern und schwere Durchfallerkrankungen.

KNA

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