Auf Einladung von Kardinal Stephen Chow

Pekings Erzbischof besucht das Bistum Hongkong

Hongkong ‐ Der Besuch hat es in sich: Mit Joseph Li Shan besucht erstmals seit der Rückgabe Hongkongs durch Großbritannien an China ein katholischer Erzbischof aus Peking die Sonderverwaltungszone.

Erstellt: 14.11.2023
Aktualisiert: 17.11.2023
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Was zunächst wie ein normales innerkirchliches Ereignis wirkt, hat es in sich: Mit Joseph Li Shan besucht erstmals seit der Rückgabe Hongkongs durch Großbritannien an China ein katholischer Erzbischof aus Peking die Sonderverwaltungszone. Er kommt auf Einladung des Hongkonger Bischofs, Kardinal Stephen Chow. Der hatte im April 2023 dem Erzbistum Peking einen Besuch abgestattet – als erster Bischof von Honkong seit 1997.

Zwar steht Chow als Kardinal in der kirchlichen Hierarchie über Li. Doch ist dieser nicht nur Erzbischof der chinesischen Hauptstadt, sondern auch Präsident der von der Kommunistischen Partei unterstützten „Chinese Catholic Patriotic Association“ sowie Vizepräsident der vom Staat kontrollierten Nationalen Bischofskonferenz.

Die Visite erfolgt in angespannter Lage. Seit dem Erlass des repressiven Nationalen Sicherheitsgesetzes werden in Hongkong demokratische Freiheiten unterdrückt und die Demokratiebewegung zerschlagen. Zahlreiche prominente Demokratie-Aktivisten, darunter viele Katholiken wie der Verleger Jimmy Lai, sitzen in Haft.

Bild: © China-Zentrum

Hongkongs Kathedrale

Gleichzeitig gibt es wegen des Geheimabkommens über die Ernennung katholischer Bischöfe Spannungen zwischen Volksrepublik und Vatikan. Rom hat Peking kürzlich wegen der einseitigen Ernennung von Joseph Shen Bin zum Bischof von Shanghai eine Verletzung des Abkommens vorgeworfen.

Für Kardinal Chow ist der Besuch in erster Linie Ausdruck seiner Mission, Hongkong zur „Brückenkirche“ nach China zu machen. „Wir können darüber reden, wie wir die Struktur stärken und wie wir einige politische Maßnahmen, sogar humanitäre Maßnahmen, langfristig umsetzen können. So können wir einander helfen, die Liebe Gottes zu bezeugen“, sagte Chow Anfang November gegenüber Hongkonger Medien.

Pekings Erzbischof Joseph Li Shan plant, mehrere Tage in Honkong zu bleiben. Presseberichten zufolge wurde er in der Diözesankurie am Montag von Kardinal Chow und Weihbischof Joseph Ha im Zentrum der früheren britischen Kronkolonie begrüßt. Als Gastgeschenk überreichte Li dabei eine Glasmalerei von Matteo Ricci, einem  Jesuitenpater aus dem 17. Jahrhundert, für den derzeit ein Seligsprechungsverfahren läuft. als Gegengeschenk erhielt er nach Informationen von Asianews ein Bildnis der Apostel Peter und Paul aus weißem Marmor.

weltkirche.de mit Material von KNA und Asia News

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