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Warum im Libanon, Syrien und Russland regionale Weltjugendtage stattfinden

Bonn ‐ Vom 1. bis zum 6. August findet im portugiesischen Lissabon der Weltjugendtag statt. Doch auch in anderen Ländern wird es „kleine“ Weltjugendtage geben. Der Grund dafür ist traurig.

Erstellt: 19.07.2023
Aktualisiert: 20.07.2023
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Junge Menschen aus aller Welt sind zum Weltjugendtag in Lissabon geladen, bei dem Anfang August auch Papst Franziskus erwartet wird. Doch neben dem offiziellen Großevent in der portugiesischen Hauptstadt finden in einigen Ländern sogenannte „regionale Weltjugendtage“ statt. Während Portugal rund eine Million Besucherinnen und Besucher erwartet, werden diese Veranstaltungen aber wesentlich kleiner ausfallen.

Die Gründe für ihre Organisation sind eher trauriger Natur. Zwar geht es auch bei ihnen darum, gemeinsam mit anderen jungen Menschen den Glauben zu feiern und bei einigen soll es sogar Video-Übertragungen vom  „großen“ Weltjugendtag geben, doch die Treffen sind aus der Not geboren. Denn aus einigen Ländern können Jugendliche nicht einfach in den Schengen-Raum einreisen.

Geld und Visa

Für Jugendliche aus dem Libanon hat das vor allem ökonomische Gründe. Die Anreise nach Lissabon ist sehr kostspielig, eine regionale Variante daher attraktiv. „Die meisten jungen Libanesen können wegen der vielen Probleme, mit denen das Land konfrontiert ist, nicht nach Portugal reisen, um am Weltjugendtag teilzunehmen“, so Roy Jreich von der Jugendabteilung der Versammlung der katholischen Bischöfe und Patriarchen des Libanon (APECL) gegenüber ACN Ireland mit Blick auf die steigende Inflation und politische Instabilität. In Beirut gibt es seit Jahren keine funktionsfährige Regierung. Für den libanesischen Weltjugendtag auf dem Mount Lebanon erwartet er über 1.000 Jugendliche. Auch der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai hat seine Teilnahme angekündigt.

Auch für die Jugendlichen aus Syrien ist die Anreise teuer. Der Grund für den eigenen Weltjugendtag aber ist ein anderer: Durch den anhaltenden Krieg im Land bekommen junge Menschen kein Visum für den Schengen-Raum. Doch mit dem Marienwallfahrtsort Saidnaya wurde auch dort ein Platz gefunden, an dem rund 1.000 Menschen gemeinsam feiern können.

Ebenfalls schwierig ist es derzeit für Bürger der Russischen Föderation, in die Europäische Union einzureisen. Dennoch plant die katholische Kirche in Russland, mit 18 Jugendlichen in Lissabon präsent zu sein. Diese sollen dann wenige Wochen später den Geist des Weltjugendtags in Lissabon auf einem Treffen in St. Petersburg weiterverbreiten, wie agenzia fides berichtet.

Weltjugendtags-Organisator besucht Ukraine

Der künftige Kardinal und Hauptorganisator des Weltjugendtags in Portugal besucht nach Informationen der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) derzeit katholische Jugendliche in der Ukraine. Lissabons Weihbischof Americo Alves Aguiar sei gekommen, „um für den Frieden zu beten und für alle, die ihr Land verteidigen“, so KNA unter Berufung auf Informationen des Portals „Vatican News“. Lissabon erwarte all jene, die zum WJT kommen können, mit offenen Armen, so der Weihbischof. Jene, die nicht mitfahren könnten, auch die im Himmel, nehme er in seinem Herzen mit.

Seit einigen Tagen befindet sich der portugiesische Weihbischof in der Ukraine. Das genaue Programm wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Stationen sind etwa Butscha, Lemberg und die Wallfahrtsorte Berdytschiw und Sarwanyzja. Begleitet wird er vom Vatikan-Botschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas.

weltkirche.de

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