Wassertropfen.
Dürre in der philippinischen Hauptstadt

Trockenheit und El Niño – In Manila wird das Wasser knapp

Manila ‐ Das „El Niño“-Phänomen bringt in vielen Teilen der Welt das Wetter durcheinander. Auf den Philippinen verschlimmert es die Folgen einer schon länger anhaltenden Dürreperiode. Darunter leiden besonders die Armen.

Erstellt: 14.07.2023
Aktualisiert: 14.07.2023
Lesedauer: 

In der philippinischen Hauptstadt Manila und Umgebung wird durch die Trockenzeit und das El Niño-Phänomen das Wasser knapp. Der Wasserstand im Angat-Stausee nordöstlich von Manila sei unter Mindestbetriebsniveau gesunken, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews am Donnerstag aus einer Mittteilung von „Maynilad Water Services“, einem der größten privaten Wasserkonzessionäre auf den Philippinen.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Angesichts der möglichen schlimmeren Auswirkungen von El Niño in den kommenden Monaten sei die Zuteilung gekürzt worden, hieß es. „Dies bedeutet, dass Maynilad weniger Wasser erhält, als es zur Aufrechterhaltung des normalen Serviceniveaus nötig ist.“ Viele Menschen müssen sich aufgrund der Wasserknappheit aus öffentlichen Brunnen oder von Feuerwachen versorgen oder sich Wasser kaufen.

Gesundheitsministerium warnt vor verunreinigtem Trinkwasser

Das Gesundheitsministerium warnt vor gesundheitlichen Gefahren durch Wasser aus den Wasserhähnen, wenn die Wasserversorgung wieder aufgenommen werden könne. Das Wasser könnte aufgrund von Mineralablagerungen in den Rohren verunreinigt und nicht trinkbar sein. „Kaufen Sie gereinigtes Trinkwasser, bis die Versorgung wieder normal ist“, sagte Gesundheitsminister Teodoro Herbosa.

Manila Bay/Bucht von Manila (Philippinen) Meerwasser Verschmutzung
Bild: © Yuichi Mori/stock.adobe.com

Bucht von Manila

Die Caritas warnt jedoch, dass die Armen kein Geld für den Kauf von sauberem Wasser hätten. Bischof Jose Colin Bagaforo, Chef des katholischen Hilfswerks auf den Philippinen, sagte Ucanews, die Caritas habe daher begonnen, Wasser in Flaschen zu sammeln, um es an die Menschen in den Slums zu verteilen.

Öffentliche Wasserstellen überlastet

Gesundheitsminister Herbosa appellierte zudem an die Bevölkerung, Wasservorräte zum Schutz vor Moskitos in sauberen und abgedeckten Behältern aufzubewahren. Stehende Gewässer sind Brutstätten von Moskitos, die das potentiell tödliche Dengue-Virus verbreiten.

Viele Menschen in Manila müssten sich inzwischen früh am Morgen an öffentlichen Pumpen oder an Feuerwehrwachen mit Wasser versorgen, berichtete Ucanews. Der Postbote Gideon Carmona sagte dem Portal, er stehe um drei Uhr morgens auf, um Wasser für seine Kinder zu holen, damit sie pünktlich zur Schule gehen könnten. Jenylyn Mesonia, Mutter von drei Kindern, erklärte, sie müsse um 7 Uhr morgens an ihrem Arbeitsplatz in einem Hotel sein. Das schaffe sie aber nicht, weil sie sich zuerst für Wasser anstellen und dann für ihre Kinder kochen müsse. „Deshalb komme ich zu spät zur Arbeit“, sagte Mesonia.

Weltorganisation für Meteorologie: Bedingungen für El Niño-Phänomen sind gegeben

Anfang Juli hatte die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bekannt gegeben, dass sich im tropischen Pazifik das El Niño-Phänomen zu entwickeln beginnt. Bei dem Phänomen, das im Schnitt alle zwei bis sieben Jahre auftritt und für neun bis zwölf Monate anhält, treten in den oberen Wasserschichten von Teilen des pazifischen Ozeans erhöhte Temperaturen auf. 

Video: ©

Dadurch kommt es für gewöhnlich in Südamerika, dem Süden der USA, in Zentralasien sowie am Horn von Afrika zu einer starken Zunahme von Regenfällen, die immer wieder Katastrophen auslösen. Gleichzeitig führt es häufig zu Dürren in Australien, Indonesien, Teilen Südasiens, Zentralamerika und dem nördlichen Südamerika.

KNA

Mehr zum Thema