Simbabwes Bischöfe ermahnen Politiker vor Wahlen
Harare/Pretoria ‐ Vor rund sechs Jahren wurde in Simbabwe Diktator Robert Mugabe gestürzt. Doch die Hoffnung auf Freiheit wurde bislang nicht erfüllt.
Aktualisiert: 07.07.2023
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Simbabwes Bischöfe haben die Politiker des südafrikanischen Landes anlässlich der bevorstehenden Wahlen zur „Verantwortung“ aufgerufen. Angesichts einer bereits aufgeheizten Stimmung gelte es, „politisch geladene“ Sprache zu vermeiden, die schnell in Gewalt übergehen könnte, heißt es in einem am Freitag verbreiteten Brief der Simbabwischen Bischofskonferenz. Weiter warnen die Kirchenführer: „Die Geschichte wird streng über euch urteilen, sollte die Nation euretwegen gespalten werden.“
Am 23. August sollen in Simbabwe der Präsident, ein neues Parlament und Lokalpolitiker gewählt werden. Staatschef Emmerson Mnangagwa stellt sich dabei der Wiederwahl. Schon im Vorfeld ist die Stimmung in dem 16-Millionen-Einwohner-Land angespannt. Vor kurzem verabschiedete das Parlament in Harare den „Patriotic Bill“, mit dem die Regierung laut Menschenrechtlern freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit beschneidet. Zudem kommt es regelmäßig zu Übergriffen auf Opposition und Medien. Die Hoffnung vieler Simbabwer auf ein freieres Leben bleibt sechs Jahre nach dem Sturz von Diktator Robert Mugabe unerfüllt.
In der Vergangenheit waren Urnengänge in dem südafrikanischen Land immer wieder von tödlichen Gewaltausbrüchen überschattet. Nun betonten die Bischöfe: „Wir wollen alle Bürger dazu ermutigen, diese Wahlen anders anzugehen: Lasst sie von Frieden geprägt sein.“ Von der Wahlbehörde, die in den Augen von Kritikern als verlängerter Arm des Regimes gilt, fordern die Kirchenführer „absolute Integrität und Unparteilichkeit“.
KNA