Krise im Karibikstaat

Bischof fordert internationalen „Marshallplan“ für Haiti

Port-au-Prince/Vatikanstadt  ‐ Die Regeln der Justiz und der Rechtsstaatlichkeit in dem Inselstaat müssten dringend respektiert werden, forderte der Bischof der im Südosten Haitis gelegenen Diözese Anse-a-Veau und Miragoane über „Vatican News“.

Erstellt: 24.06.2023
Aktualisiert: 23.06.2023
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Angesichts von anhaltender Gewalt rivalisierender Banden in Haiti hat Bischof Pierre-Andre Dumas eine Art „Marshallplan“ zur Entwicklung für das bitterarme Land gefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse sich hier stärker engagieren“. - Als Marshallplan wird das wirtschaftliche Wiederaufbauprogramm der USA für die Staaten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.

Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren zudem von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen erschüttert; zuletzt kam eine Cholera-Welle hinzu, die Hunderte Tote forderte. Erst in der vergangenen Woche hatte das UN-Kinderhilfswerk Unicef die Zahl der von Hunger bedrohten Minderjährigen in Haiti auf fast drei Millionen Kinder und Jugendliche geschätzt.

Haiti wird seit Monaten von politischer Instabilität und Unruhen erschüttert. Insbesondere in der Hauptstadt Port-au-Prince gibt es immer wieder schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Banden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bewaffnete Gangs fast zwei Drittel des Stadtgebietes kontrollieren. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moise von bislang unbekannten Angreifern ermordet.

KNA

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