
Erneut zwei Geistliche in Nicaragua verhaftet
Managua ‐ In Nicaragua sind erneut zwei katholische Priester verhaftet worden. Wie die regierungskritische Zeitung „La Prensa“ berichtet, ermittelt die Polizei gegen die beiden Geistlichen in Zusammenhang mit der Auflösung der ehemaligen Caritas-Station im Bistum Esteli.
Aktualisiert: 25.05.2023
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Die Diözese ließ mitteilen, den beiden Priestern gehe es gesundheitlich gut; sie seien aber in den Händen der Behörden. Die katholische Kirche in Nicaragua, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien beklagen seit Jahren immer wieder Menschenrechtsverletzungen der Regierung.
Inzwischen sind rund 4.000 NGOs im Land verboten, darunter auch das Kolpingwerk des zentralamerikanischen Landes. Die linke Regierung des Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo ließ zuletzt auch viele kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor.
Seit 100 Tagen befindet sich der zu langer Haft wegen Rebellion verurteilte Bischof Rolando Alvarez im Gefängnis. Jüngst wurden mehr als 200 politische Gefangene ausgebürgert und in die USA ausgeflogen, darunter auch Priester. Derzeit deutet nichts auf ein versöhnliches Ende der innenpolitischen Spaltung Nicaraguas, die bereits Hunderte Tote bei Ausschreitungen gefordert hat. Die Ortega-Regierung spricht ihrerseits von einer politischen, vom Ausland gesteuerten Kampagne.
KNA

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