Nach kritischen Aussagen bei Bistumsjubiläum

Nicaragua: Weiterer Bischof festgenommen

Zuerst Rolando Álvarez, nun Isidoro del Carmen Mora Ortega: Erneut ist in Nicaragua ein regierungskritischer Bischof festgenommen worden. Es handelt sich um den Oberhirten der Diözese Siuna im Nordwesten des Landes.

Erstellt: 22.12.2023
Aktualisiert: 22.12.2023
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In Nicaragua ist erneut ein Bischof nach regierungskritischen Aussagen festgenommen worden. Nach Angaben von Organisationen aus der nicaraguanischen Exilopposition hatte Bischof der Bischof von Siuna, Isidoro del Carmen Mora, in einem Gedenkgottesdienst zum 99-Jährigen Bestehen der Diözese Matagalpa die Freilassung seines Amtsbruders Rolando Álvarez gefordert. Im August 2022 hatte die Polizei Álvarez, Bischof von Matagalpa, nach einer regierungskritischen Predigt in seinem Amtssitz festgenommen. Inzwischen wurde er wegen angeblichen Vaterlandverrats zu 26 Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatte das Ortega-Regime versucht, Rolando Álvarez ins Exil zu drängen, was der Bischof aber ablehnte.

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Isidoro del Carmen Mora war vor seiner Ernennung zum Bischof der Diözese Siuna bis April 2021 als Priester im Bistum Matagalpa tätig. Nach Informationen spanischer Medien hatte er am 19. Dezember im Dom zu Matagalpa zum Bistumsjubiläum im Namen der Bischofskonferenz Nicaraguas für die Diözese Matagalpa und für Bischof Rolando gebetet.

Das Regime unter Daniel Ortega und Rosario Murillo geht seit Jahren immer härter gegen Opposition und Kirche vor. Zahlreiche Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen mussten bereits ihre Arbeit einstellen, kritische Stimmen wurden und werden inhaftiert oder des Landes verwiesen.

Das Bistum Siuna äußerte sich bislang nicht offiziell zur Verhaftung des Bischofs. Auf der Facebook-Seite wurde aber unkommentiert der Psalm 91 eingestellt. Darin heißt esIch sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue. Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus der Pest des Verderbens.

weltkirche.de

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