Kathedrale von Matagalpa (Nicaragua)
Repression durch autoritäres Ortega-Regime

Schon 245 Geistliche aus Nicaragua ausgewiesen

Vatikanstadt ‐ Seit sechs Jahren geht die Regierung Nicaraguas mit großer Härte gegen die katholische Kirche im Land vor. Nun wurden wieder zwei Priester Richtung Rom ausgewiesen.

Erstellt: 21.08.2024
Aktualisiert: 20.08.2024
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Die Behörden in Nicaragua haben zwei weitere katholische Priester des Landes verwiesen. Wie das Portal Vatican News am Montag berichtete, stieg die Zahl der ausgewiesenen oder geflohenen katholischen Geistlichen damit auf 245. Die ersten Verhaftungen und Ausweisungen erfolgten im Jahr 2018.

Laut dem Vatikan-Medium wurden die beiden Priester Leonel Balmaceda und Denis Martinez am vergangenen Wochenende verhaftet und nun nach Rom ausgewiesen. Beide hätten dem bereits im Januar ausgewiesenen Bischof Rolando Alvarez unterstanden. Ein weiterer Pfarrer namens Danny Garcia sei am 15. August verhaftet und dann wieder freigelassen worden. Er habe sich inzwischen ins Ausland abgesetzt.

Unter Berufung auf unabhängige Quellen in Nicaragua berichtete Vatican News weiter, dass unter den seit 2018 ausgewiesenen oder geflohenen Geistlichen der Apostolische Nuntius, drei Bischöfe, 136 Bistumspriester, drei Diakone, 11 Seminaristen und 91 Ordensleute seien. 14 Priester und zwei Bischöfe seien zudem zu „Vaterlandsverrätern“ erklärt worden, die Staatsbürgerschaft wurde ihnen aberkannt. Zudem wurden katholische Hochschulen geschlossen, auch die Arbeit von Caritas und Kolping wurde verboten.

Die linke Regierung unter Präsident Daniel Ortega (78), der seit 2006 ununterbrochen an der Macht ist, regiert das mittelamerikanische Land seit 2018 zunehmend repressiv und hat mehrere Aufstände blutig niedergeschlagen. Die katholische Kirche ist eine der wenigen noch verbliebenen Organisationen, die der Herrschaft Ortegas und seiner Familie Widerstand entgegensetzt.

KNA/weltkirche.de

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