Bangladesch: Erzbischof ruft zu Hilfen für geflüchtete Rohingya auf
Größtes Flüchtlingslager der Welt

Bangladesch: Erzbischof ruft zu Hilfen für geflüchtete Rohingya auf

Aachen ‐ Der katholische Erzbischof von Chittagong in Bangladesch, Lawrence Subrato Howlader, warnt vor einer Verschärfung der Situation für Flüchtlinge der muslimischen Rohingya in seinem Land.

Erstellt: 17.03.2023
Aktualisiert: 17.03.2023
Lesedauer: 

„Die Menschen brauchen medizinische Versorgung, Bildung und Internate für Kinder, die auf dem Land wohnen und dort keine Möglichkeiten haben, zur Schule zu gehen“, sagte Howlader am Freitag bei einem Besuch beim katholischen Hilfswerk Missio Aachen.

Bangladesch nimmt seit Jahren Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar auf. Im mehrheitlich buddhistischen Nachbarland wird die muslimische Minderheit systematisch verfolgt. Seit dem Militärputsch vor zwei Jahren befindet sich das Land zudem im Bürgerkrieg. Nach UN-Angaben ist die Situation der Flüchtlinge dramatisch: Etwa 45 Prozent aller Rohingya-Familien in den Lagern lebten etwa mit unzureichender Ernährung. Zuletzt haben zudem Großbrände in den Lagern die Situation weiter verschlechtert.

Allein in seinem Erzbistum lebten rund eine Million Flüchtlinge, erklärte Howleder. Auf dem Gebiet der Erzdiözese Chittagong befindet sich mit Kutupalong bei Cox's Bazar an der Grenze zu Myanmar unter anderem das größte Flüchtlingslager der Welt, in dem momentan rund 640.000 Menschen leben.

Erzbischof Lawrence Subrato Howlader (Chitagong/Bangladesch) bei einem Besuch bei Missio Aachen, hier mit Missio-Präsident Bingener.
Bild: © 

Erzbischof Lawrence Subrato Howlader (Chitagong/Bangladesch) bei einem Besuch bei Missio Aachen, hier mit Missio-Präsident Bingener.

Die Kirche arbeite in den Lagern mit anderen gemeinnützigen Organisationen zusammen, organisiere beispielsweise soziale und seelsorgerische Angebote sowie einer Krankenstation, sagte der Erzbischof. Allerdings werde die Situation immer schwieriger, da die Zahl der Menschen im Lager immer weiter steige und die Kapazität nicht mehr ausreicht. Gleichzeitig leide die einheimische Bevölkerung unter der Lage, da die Lebensmittelpreise stark stiegen und die Behörden zur Vergrößerung der Lager teilweise Land beschlagnahmten.

KNA/Missio/dr