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Veranstaltung mit 600 Kirchenvertretern geplant

Europäische Katholiken beraten in neuem Format

Vatikanstadt ‐ Der synodale Prozess der Weltkirche ist in die kontinentale Phase eingetreten. Den Auftakt in Europa macht eine offene Synodalversammlung, die teils virtuell, teils im tschechischen Prag stattfindet.

Erstellt: 15.12.2022
Aktualisiert: 19.12.2022
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Katholische Bischöfe und andere Kirchenvertreter wollen im nächsten Jahr in einem neuen Format über die Zukunft ihrer Kirche beraten. Am europäischen Teil der katholischen Weltsynode, der vom 5. bis 12. Februar im tschechischen Prag stattfindet, werden knapp 600 Kirchenvertreter teilnehmen, zwei Drittel davon online zugeschaltet. Die Pläne zu der Versammlung wurden am Mittwoch im Vatikan vorgestellt.

Der Präsident und der Vizepräsident des Europäischen Bischofsrats CCEE, Erzbischof Gintaras Grusas und Kardinal Jean-Claude Hollerich, erläuterten den geplanten Ablauf. Laut Grusas werden in einem ersten Abschnitt vom 5. bis 9. Februar 200 Delegierte in Präsenz sowie 390 online zugeschaltet beraten. Danach folgt eine „Reflexionsphase“ am 10. und 11. Februar, an der ausschließlich die Vorsitzenden der 39 europäischen Bischofskonferenzen beteiligt sind.

An den ersten fünf Beratungstagen ist jede Bischofskonferenz durch 14 Teilnehmer vertreten. Dies sind der jeweilige Vorsitzende, drei anwesende sowie zehn zugeschaltete Vertreter. Hinzu kommen 44 von der CCEE berufene Teilnehmer in Präsenz. Hollerich appellierte an die Bischofskonferenzen, möglichst vielfältige und repräsentative Teams zu entsenden, die in etwa die kirchliche Wirklichkeit in den jeweiligen Gebieten abbildeten.

Die Debatten in Prag finden nach Angaben des CCEE-Sekretariats medienöffentlich statt. Die Delegierten sollen auf der Grundlage einer bereits erfolgten europaweiten Befragung der Ortskirchen Vorschläge machen, wie künftig zusammen mit den Bischöfen das gesamte „Volk Gottes“ an Entscheidungen in der Kirche beteiligt werden kann. Ferner werden sie die Frage erörtern, wie die Kirche unter den gesellschaftlichen Bedingungen der Gegenwart ihren Auftrag erfüllen kann.

Synodaler Prozess

Fahrplan der weltweiten Synode

Über diese als „Synodalität“ bezeichnete neue Arbeitsweise der katholischen Kirche sollen im Oktober 2024 in Rom mehrere hundert Bischöfe aus allen Erdteilen final abstimmen. Dabei werden die Vorschläge aus den einzelnen Kontinenten berücksichtigt. Hollerich betonte, es gehe darum, einen „katholischen Weg der Synodalität“ zu finden, dieser werde weder mit den evangelischen noch mit den ostkirchlichen Synoden identisch sein, sondern ein eigener Weg.

Deutsche Delegation für Versammlung in Prag benannt

Aus jedem europäischen Land können vier Personen vor Ort in Prag dabei sein. Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat dazu mit den Hinweisen der Gemeinsamen Konferenz von Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Teilnehmer für Prag benannt: Bischof Dr. Georg Bätzing, Dr. Irme Stetter-Karp und Prof. Dr. Thomas Söding in ihrer Funktion als Mitglieder des Synodalpräsidiums sowie Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz. Weitere zehn Personen, die in den nächsten Wochen benannt werden, können an der Konferenz digital teilnehmen. (dbk)

KNA