Auf nach Alaminos
Weltkirche vor Ort

Auf nach Alaminos

Manila/Limburg ‐ Ende Januar 2015 reiste eine Gruppe aus dem Bistum Limburg in das katholischste Land Asiens: die Philippinen. Von ihrem Besuch im Partnerbistum Alaminos berichteten die Limburger in einem Reisetagebuch.

Erstellt: 25.01.2015
Aktualisiert: 18.11.2022
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Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind außer dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Rund 82 Prozent der knapp 100 Millionen Philippiner gehören der römischen Kirche an. 333 Jahre spanische Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898. Heute wirken auf den Philippinen 131 Bischöfe und mehr als 9.200 Priester; es gibt rund 3.300 Gemeinden. (KNA)

 

 
 

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25.01.2015

Welcome to the family

Die Sonne geht auf. Die Vögel zwitschern in ihren Nestern vor unseren Zimmerfenstern und überall ist das Geratter von Tricycles (so etwas wie ein motorisiertes Dreirad zum Transport von Personen) zu hören. Wir sind im Bistum Alaminos angekommen.

Von einem Trinkflaschenunfall in der Handtasche direkt hinter der Passkontrolle in Frankfurt und einem zweistündigen Stau vor dem neu errichteten Terminal 3 in Manila direkt nach unserer Ankunft mal abgesehen, verlief unsere Hinreise sehr angenehm.

Schon beim ersten Frühstück im Konvent der Sisters of the Divine Savior (Salvatorianerinnen) konnten wir die Sonne und die Süße des Lebens hier geballt in einer kleinen, gelben Mango schmecken. Das ließ uns hoffen auf mehr!

Bild: © Treike / Bistum Limburg

Mitten im Grünen

Dann hatten wir unglaubliches Glück mit dem an einem Sonntagmorgen in Manila quasi nicht vorhandenen Verkehr (quasi ganz im Gegensatz zum Vorabend) und kamen in ca. 20 Minuten aus der Stadt heraus. Nun ging unsere Reise auf dem Land konsequent nach Norden bis wir in Makatiw ankamen. Dort steht das Priesterseminar der Diözese Alaminos, wo wir für die nächsten Tage untergebracht sind– mitten im Grünen, von Vögeln, Reisbauern und Tricycles umgeben.

Am ersten Abend in Alaminos wurde unsere Reisegruppe durch Caroline und Friederike, unsere beiden Freiwilligen, komplettiert. Sie sind nun bereits seit etwa fünf Monaten hier – genug Zeit, um sich in Tagalog (der Sprache der Philipinos) vorstellen zu können :-).

Gottesdienst und Welcome-Party

Neben Caro und Friederike kamen zahlreiche Besucher aus unseren Partnergemeinden und dem Partnerschaftskontext nach Makatiw zu einem gemeinsamen Gottesdienst und zu einer kleinen Welcome-Party. Es war Freude auf allen Seiten: Freude des Wiedersehens, Freude des Kennenlernens und Freude des Zusammenseins. Dabei ist die philippinische Freude am Essen nicht zu vergessen, die – ganz natürlich und ohne Probleme – direkt auf uns übersprang.

Wir haben hier einiges vor. Wir wollen weit kommen, deswegen gehen wir zusammen. Am Montagmorgen werden wir nach Alaminos fahren, das etwa 15 Minuten Autofahrt von Makatiw entfernt ist. Wir werden die Stadt kennenlernen und die diözesanen Einrichtungen. Wir wollen unser noch europäisches Geld in philippinisches tauschen und uns Schritt für Schritt das Leben unserer Partner hier anschauen. Wir wollen uns hineinfühlen in diese etwas andere Welt, von der Father Mel bei unserem Willkommensabend gesagt hat, dass es unser „Home away from Home“ wäre (Unsere Heimat etwas weiter weg von unserer Heimat).

Volles Programm

Gemeinsame Projekte, die wir bereits seit Jahren zusammen realisieren, sollen evaluiert und die Partnergemeinde für drei Tage besucht werden. Auch einen Ausflug zu den Hundred Islands steht auf dem Programm, um die Schönheit der Natur und dieses Fleckchens Erde näher kennenzulernen. Es ist ein volles Programm, eine begrenzte Zeit die wir zusammen verbringen können.

Die Vögel vorm Fenster zwitschern immer noch. Es ist der erste Morgen in Makatiw. Jetzt gibt es Frühstück und dann geht es los hier in Makatiw, Alaminos, auf den Philippinen.

Ihnen viel Spaß beim verfolgen dieses Blogs. Trotz einiger kleinerer Internetverbindungsprobleme geben wir uns Mühe, regelmäßig von unserer Zeit mit den Partnern hier im Bistum Alaminos zu berichten.

 

Von Vanessa Treike

01.02.2015

„Pass auf dich auf!“

Eineinhalb Stunden sitzen wir früh morgens im Pickup und auf dessen Ladefläche. Wir fahren durch die wunderschöne Landschaft von Pangasinan und erfreuen uns an den tausend verschiedenen Grün-Tönen auf den Reisfeldern und der Vegetation. Wir sind unterwegs zu einem Projekt in der Gemeinde Mangatarem, in dem es um Wiederaufforstung geht. Jeder von uns kann sich darunter etwas vorstellen. Aber was wir dann erleben, gibt uns nochmal einen ganz neuen Blickwinkel in die so genannte Entwicklungszusammenarbeit, in unsere Partnerschaft und das Leben hier auf den Philippinen.

Die Zeit in Mangatarem hinterlässt etliche Fragen in unseren Köpfen: Wie werden sich die armen Familien am Fuße der Hügel weiter ernähren können, wenn alle Wasserquellen versiegt sein werden? Wenn die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft zunächst Investitionen (oder sinkende Erträge) bedeutet, wie sollen dann Bauern, die ohnehin am Existenzlimit wirtschaften, in diese nachhaltige Landwirtschaftsform mit eingebunden werden? Was passiert, wenn der pH-Wert im Boden von Mangatarem weiterhin bei 3,5-4 bleibt?

Schritt für Schritt zur Wiederaufforstung

Simon und Imelda Czendlik aus der Schweiz nehmen uns mit. Zuerst über eine sehr, sehr wackelige Hängebrücke, dann in die Realität der Bauern und zum Schluss mit auf den „Berg“. Dort wächst nicht mehr viel. Der Boden ist durch Erosion ausgewaschen. Es sind nicht genügend Nährstoffe geblieben, um dort verschiedenste Baumarten anzupflanzen.

Seit 2012 sind Simon und Imelda bereits im Bistum Alaminos und bemühen sich um Bildung und Aufklärung für die lokalen Bauern und das „Reforestation Project“ in der Diözese. Kleinschrittig geht es voran. Eine Baumschule wurde initiiert. Dort werden eigene Setzlinge produziert – aus fachlicher Sicht betrachtet allerdings unter widrigen und mehr als schwierigen Bedingungen. Aber immerhin, die Menschen in der Gegend schließen sich dem Projekt an. Manche, weil sie ein Stück Land zum Bepflanzen erhalten und nur einen symbolischen Wert für die Pacht bezahlen müssen, andere aus Idealismus und weil sie ihren Nachfahren die Chance geben möchten, auch hier zu leben.

Landwirtschaftliches Dilemma

In der Nähe sehen wir ein Waldstück. Nicht besonders groß, aber immerhin. Das ist das letzte zusammenhängende Stück Wald in Pangasinan und eines der wenigen auf Luzon, der Hauptinsel, auf der Alaminos liegt. Es ist schon etwas frustrierend, der Realität hier ins Auge zu blicken. Einerseits sind die Menschen auf ihre Felder und die Erträge angewiesen. Andererseits führt diese konventionelle Art der Landwirtschaft dazu, dass die Böden bald nicht mehr viel Ertrag bringen werden. Wasser ist nicht mehr viel vorhanden. Dies klingt wie Hohn, bedenkt man, dass die Philippinen ein Inselstaat sind und überall drum herum Wasser ist.

Aber es gibt auch Hoffnung. In der kleinen Gruppe der Bauern von Mangatarem findet langsam ein Mentalitätswechsel hin zu einem bewussteren Umgang mit der Umwelt statt. Simon und Imelda hoffen, dass sich diese Entwicklung ausbreitet und auch auf andere Gemeinden überspringt.

Wo ansetzen?

In unseren Köpfen und den anschließenden Diskussionen dreht sich vieles um die Frage nach dem „Wo ansetzen“? Wir unterstützen Bildungsprojekte, pastorale Entwicklung und Feeding Programme (Nahrung für unterernährte Kinder). Aber wird nicht all das hinfällig sein, wenn die lokalen Bauern irgendwann ihrer täglichen Arbeit nicht mehr nachgehen können, weil die Erträge ausbleiben? Alle Menschen in dieser Region können wir ja auch nicht ernähren und unterstützen.

„Ingat ka!“

Während der Rest der Gruppe von Freitag bis Sonntag in den Partnergemeinden unterwegs ist und sicherlich in der kommenden Woche darüber berichtet, soll dieser Beitrag ein Einblick sein in die Realität und die Vielfalt der Inhalte und auch der Problematiken hier. Wer mehr über die Arbeit und das Projekt von Simon und Imelda Czendlik lesen möchte, der findet Informationen und Rundbriefe auf ihrem Blog unter www.sanib.ch .

Zum Abschied sagen die Menschen hier oft „ingat ka!“ – „pass auf dich auf!“. Wir passen oft gut auf uns auf, aber vielleicht könnten wir hier und da auch ein bisschen besser auf unsere Umwelt und die gesamte Schöpfung achtgeben.

 

Von Vanessa Treike

09.02.2015

Unsere Partner in Mabini, Salasa und Bani

Am Freitag werden wir von Pfarrer Bok zuerst zum Bürgermeister gebracht, der uns herzlich empfängt. Es geht zur Grundschule der Pfarrei weiter: Kinder führen einen Begrüßungstanz auf. Dann ein erster Höhepunkt, als wir die neun Stipendiaten, die wir im Rahmen unserer weltkirchlichen Partnerschaft unterstützen, kennenlernten. Bewegend war, wie sie sich ihr Leben vorstellen, wenn sie ihre Ausbildung beendet haben: Immer ging es darum, mit Hilfe eines guten Einkommens ihre Familie zu unterstützen und die neuen Stipendiaten. Sie denken nicht zuerst und allein an sich. Auch zeigen sie ein großes Engagement für die Pfarrei. Das Stipendienprogramm ist ganz schön fordernd – doch es ist ihre Chance für ein besseres Leben. Mabini, Pfarrei Nino

Den ganzen Samstag fuhren wir durch die Pfarrei: Zu einem Barangayfest mit Gottesdienst und anschließender Taufe von 17 Kindern. Wir erhielten Einladungen zum Essen, gingen durch Reisfelder und erlebten die harte Erntearbeit für wenig Geld, besuchten die Hütten einiger Stipendiaten und sahen, wie sie leben. Wir erfuhren etwas über die Produktion von Bio-Dung und über Landbau im Allgemeinen. Abends trafen wir uns mit einer religiösen Gruppierung der Gemeinde und führten tiefe Gespräche über den Glauben und wie er im Leben zur Geltung kommt.

Der Sonntag begann mit einer Messe. Anschließend fand die monatliche Versammlung von Verantwortungsträgern der Gemeinde statt und das Meeting über das Stipendienprogramm, das viele offene Fragen beantwortete. Das Mittagessen beschloss unseren Besuch, der uns viel über das Leben der Menschen unserer Partnergemeinde zeigte.

 

Von Matthias Adler-Machill

Our Lady of Lourdes, Salasa

Am Freitag wurden wir abgeholt und kamen in die Gemeinde nach Salasa. Dort wurden wir herzlichst begrüßt von Fr. Rendrix, Madam Billy, Mr. Dong und anderen. Gestärkt mit Kaffee und Keksen gab es eine Einführung in die Kirche und die Marienfiguren, die in allen Räumen präsentiert wurden. Uns wurde erklärt, dass vom 2.2. bis 11.2. das zweite Marianfest in Salasa stattfindet. Privatpersonen aus der Gemeinde leihen der Kirche die teils lebensgroßen Figuren für diese zehn Tage. Draußen auf dem Gelände wurden wir zu der Mariengrotte geführt, die 2014 geweiht wurde. Bald kamen noch mehr Gemeindemitglieder und brachten uns zu unserer Gastgeberin für das Wochenende: Madam Angie. Eine kurze Erholungspause und um 18.00 Uhr holte Fr. Alex Madame Angie, Erly, Harald und mich zum Abendessen. Wir fuhren nach Dagupan, eine nahegelegene Stadt, wo wir zu unserer Überraschung auch Fr. Jonas aus Bani und die anderen Gruppenmitglieder trafen.

Am Samstag lernten wir die Stipendiaten kennen. Dies sind junge Menschen, die in ihrer Schulbildung durch die Gemeinde in Schwanheim gefördert werden. Insgesamt nehmen 26 Stipendiaten an dem Programm teil. Sie präsentierten uns ihre Aktivitäten – in der Kirche und in der Gemeinde. Ich zeige eine Präsentation über die neue Struktur in unserer Gemeinde, unsere Aktivitäten, um Geld für das Stipendien-Programm zu sammeln und darüber, wie wir die Partnerschaft leben.

Nach dem Mittagessen besuchten wir die Schüler zuhause in ihren Familien. Überall wurden wir herzlichst begrüßt und die Familien bedankten sich bei uns. Das Programm hilft den jungen Menschen, eine Perspektive zu bekommen und der Armut und dem Elend zu entfliehen. Oftmals sorgen sie dann für die Eltern und ihre Geschwister. Zwei ehemalige Stipendiaten haben beispielsweise ihren Eltern dabei geholfen, stabile Häuser zu bauen, um vor Taifunen und Unwettern geschützt zu sein. Die jungen Schüler wollen nicht nur bessere Standards für sich selbst, sondern auch für alle Mitglieder ihrer Familie. Zum Abendessen trafen wir uns alle bei Lila zu Hause. Es war ein Fest des Wiedersehens.

Der Sonntag begann mit einer Messe. Danach tauschten wir uns über das Gemeindeleben aus und kamen zu dem Schluss, dass wir vieles gemeinsam haben, aber auch unterschiedliches. Dann fuhren wir mit Tricycles zu einem sogenannten Bukluran. Dieses findet zweimal im Monat jeweils bei einem Stipendiaten zu Hause statt. Dort findet ein Wortgottesdienst mit Kommunion statt, an den sich das „Sharing“ anschließt. Hier reden einige Schüler über sich selbst. Sie erzählen von den Schwierigkeiten in der Familie, im College oder im Freundeskreis. Das Sharing gibt ihnen die Möglichkeit, stärker zu werden.

Nachmittags brachte Fr. Alex uns zurück. Die zwei Tage mit dem Stipendiaten haben mir persönlich sehr viel bedeutet. Ich habe gesehen, wie stark diese Gemeinschaft ist, wie viel Unterstützung für andere da besteht und wie geholfen wird. Ich gehe zurück mit einem guten Gefühl und dem Wunsch, Vielen zu erzählen, was ich hier erlebt habe.

 

Von Antoinette Lahiri

Die Delegation für Bani wurde am Freitag schon um 8:30 Uhr vom Priesterseminar abgeholt. Petra Händler und Annette Zwaack besuchten von Freitag bis Sonntag die Partner in Bani. Für Freitag stand Folgendes auf dem Programm: Erstkommunion in der Barangay Macabit, Ernährungsprogramm in der Barangay Luac, Besuch der SPED-Class der Integrated Elementary School Bani und Besuch der Elementary School Bogtong. Begleitet wurde die Delegation von Fr. Jonas, dem Priester von Bani, und den Verantwortlichen für die Partnerschaft Ducle und Nito Castelo, Lita Avelino und Pio Oineza.

An der Elementaryschool in Luac warteten schon die Kinder des Ernährungsprogramms. Dieses hat im August 2014 mit Beginn des Schuljahres begonnen und endet im April 2015 vor den Sommerferien. Insgesamt gab es zu Beginn des Programms 49 unterernährte Kinder, davon sind heute nur noch 10 Kinder untergewichtig. Alle anderen haben gut zugenommen und befinden sich in besserer Verfassung. In der Schule erwartete die Delegation ein richtiges Programm mit Grußworten der verschiedenen Verantwortlichen, einer musikalischen Einlage der Kinder. Natürlich mussten sich auch die deutschen Gäste vorstellen und ein paar Grußworte sagen. Überrascht wurde Petra am Ende damit, dass ihr, in Vertretung für die Partnergemeinden in Deutschland, eine Plakette überreicht wurde zum Dank für die Hilfe durch das Ernährungsprogramm der Partnerschaft.

In den nächsten beiden Tagen gab es außerdem Gelegenheiten zur Begegnung mit den Schülern des Stipendien-Programms und den Katecheten. Außerdem nahmen wir am Festgottesdienst der Barangay Garrita mit anschließender Taufe von 21 Kindern und an der Sonntagsmesse in Bani teil. Der ausführliche Bericht zu dem Besuch in Bani ist zu finden unter: www.petrainalaminos.blogspot.com.

 

Von Petra Händler

11.02.2015

Jecker Abschieds-Showdown

Nach einem begegnungsintensiven Wochenende in den Partnergemeinden Bani, Mabini und Salasa geht es auch am Montag nicht minder intensiv weiter. Wir besuchen die Gemeinschaft der Opificies Christi in Burgos. Der Diözesanorden hat vier Ordenspriester und zahlreiche Brüder. Die Entwicklung des Ordens, der 2002 von Fr. Aaron A. Bamba gegründet wurde, geht dank des Engagements der Brüder und Mitarbeiter sehr gut voran.

Der quirlige und stets fröhliche Fr. Paul zeigt uns das Gelände, auf dem die Gemeinschaft in Burgos lebt. Heute sind neben den Ordensleuten und den Angestellten jedoch noch zahlreiche Menschen zusätzlich dort, denn es gibt ein Fest! Die laute Musik des FM-Radiosenders 99.3, der vom Orden betrieben wird, tönt aus riesigen Lautsprechern, und direkt nebenan versammeln wir uns in der Lumen-Kapelle zum Gottesdienst. Musik von der amerikanischen Pop-Sängerin Rihanna und das Gebet – hier lief beides nebeneinander her. Der neue Transmitter für die Radiostation wurde eingeweiht, Petra Händler durfte den Hauptpreis bei der großen Verlosung ziehen und zum Abendessen wurden wir von 22 Ordensfrauen umgeben, die zuvor einen Ausflug zum nahegelegenen Strand unternommen hatten. Was hier so alles in einen Tag passt, das kann man sich manchmal in Deutschland gar nicht so vorstellen!

Ein Bad im Meer und das schöne Alaminos

Nachdem wir am Dienstag – unserem (jedenfalls dem Plan nach) freien Tag – nach Bolinao in den Norden des Bistums Alaminos gefahren waren, um dort die älteste Kirche der Diözese anzuschauen, legten wir einen Stopp ein an einem der schönsten Strände, den wir uns vorstellen konnten. Schwester Carol, die Koordinatorin der Partnerschaft auf Alaminosseite, Noly und Eric, unsere treuen Freunde und wind- und wetterfesten Fahrer, begleiteten uns beim Schwimmen, Muscheln sammeln und auch beim fleißigen Fotos machen! Zusammen mit den ganzen Eindrücken, die wir in den vergangenen Tagen hier gewinnen konnten, badeten wir also im südchinesischen Meer und genossen die Schönheit der Natur in unserem Partnerbistum. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende und – ohwei – nur noch zwei Tage im schönen Alaminos, bevor es am Freitag noch zu einem Abstecher zu PREDA in Olongapo gehen würde.

Jecke Tön auf den Philippinen

Mittwochs verbrachten wir dann die eine oder andere Autostunde auf der Straße auf dem Weg von Alaminos nach Bani, Bani nach Mabini, Mabini nach Salasa und schließlich Salasa nach Alaminos. Wir wollten nochmal als Gruppe alle Partnergemeinden besuchen, bevor es abends zum großen Verabschiedungs-Showdown in Salasa kam. Dort war alles fein und festlich hergerichtet. Vertreter aller Partnergemeinden, Freunde und Bekannte und auch der Administrator des Bistums Alaminos, Monsignore Rey Ragudos, fanden sich ein, um unserer Darbietung von „Wer hat die Kokosnuss“ zu lauschen. Schließlich sollten doch auch die Philippinen in dieser jecken Zeit nicht ganz ohne Karneval leben müssen.

Es wurde also viel gelacht, viel bedankt, viel Freude bekundet, rege Kommunikation versprochen, gebetet, viel gegessen (was auch sonst), viel gesungen und dann mit viel Wehmut verabschiedet. Der Donnerstag blieb uns zwar noch in Alaminos, da waren jedoch hauptsächlich die Evaluation und letzte Erledigungen angesetzt.

Freundschaftsbäume

Es war eine wertvolle Zeit in Alaminos. Viele Missverständnisse konnten aus dem Weg geräumt werden, Absprachen getroffen werden und persönliche Beziehungen auf- und ausgebaut werden. Mit einem guten Gefühl im Bauch (nicht nur aufgrund des vielen, vielen, guten Essens!) konnten wir unsere Koffer packen. Bewährte Programme wie die Förderung von Scholars (Schülerstipendien) in Salasa laufen sehr gut und bringen beeindruckende Ergebnisse. In Bani ist die Partnerschaft in den letzten Jahren gefestigt worden und gemeinsame Projekte wie das Ernährungsprogramm laufen hervorragend. In Mabini trafen sich Matthias und Hiltrud auch mit den Stipendiaten und erhielten so einen wertvollen Einblick in die Arbeit in der Gemeinde. Auch hier wird die Kooperation weitergehen und in Zukunft hoffentlich vielen Kindern in Mabini Chancen eröffnen können.

Wir haben Freundschaftsbäume in Bani gepflanzt. Bäume, die wie unsere Partnerschaft wachsen sollen. Wir werden sie hegen und pflegen. Die Beziehungen mit Alaminos und auch die Bäume auf der organic Farm in Bani.

 

Von Vanessa Treike

© weltkirche.katholisch.de

Zur Partnerschaft Limburg-Alaminos

Die Partnerschaft zwischen den Diözesen Limburg und Alaminos begann 1987 mit dem Besuch von Altbischof Kamphaus im Rahmen des Exposure-Programms der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Das Rückbegegnungsprogramm und weitere wechselseitige Begegnungen trugen zu einer Ausweitung der Kontakte bei. Heute umfasst die Partnerschaft mit den Philippinen Dialogprogramme, Gemeindepartnerschaften, Projektkooperationen sowie Freiwilligendienste. Mehr über die Partnerschaft der beiden Bistümer erfahren Sie auf der Webseite des Bistum Limburg: