Bischof Bätzing (Limburg) im Partnerbistum Kumbo (Kamerun)
Wunsch nach Frieden für Kamerun

Bistum Limburg zu Gast in Kumbo

Limburg/Yaounde  ‐ Gemeinsam mit einer Delegation hat Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die Menschen des zentralafrikanischen Partnerbistums Kumbo besucht. Wegen der Sicherheitslage allerdings über Umwege.

Erstellt: 05.06.2024
Aktualisiert: 05.06.2024
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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, hat Ende Mai als Mitglied einer Delegation das von militärischen Krisen erfasste Kamerun besucht. Es sei um ein Zeichen der Solidarität gegangen und darum, besser zu verstehen, „was die Situation der Menschen und was die Situation der Kirche“ in Kamerun sei, sagte Bätzing nach Mitteilung des Bistums Limburg nach Abschluss der Reise.

In Kamerun toben in mehreren Landesteilen zum Teil seit Jahren gewalttätige Konflikte. Auch Kirchen wurden mehrfach angegriffen. Betroffen ist besonders das Bistum Kumbo, auf dessen Terrotorium ein Konflikt zwischen der französischsprachigen Regierung und der anglophonen Minderheit Kameruns ausgetragen wird. Daher ging die Delegationsreise – neben Bätzing waren Hildegard Wustmans, Leitung des Bereichs Pastoral und Bildung, Johannes Ludwig und Winfried Montz von der Abteilung Weltkirche, Manuel Rumpf aus dem Bischofsbüro und Felicia Schuld von der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Limburg dabei – auch nicht nach Kumbo direkt, sondern in sogenannte Drittorte. So war es auch für Bischof George Nkuo sowie 70 weitere Personen aus dem Bistum Kumbo kein Heimspiel. Vielmehr kamen jeweils Delegationen aus Kumbo und Limburg in Bafoussam und der Hauptstadt Yaoundé zusammen.

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Zu Beginn des Partnerschaftstreffens feierten beide Delegationen einen Gottesdienst mit über 300 Gläubigen aus dem Bistum Bafoussam, der auch auf dem YouTube-Kanal des Bistums Kumbo übertragen wurde. Bereits bei der Begrüßung durch den Bischof von Bafoussam, Paul Lontsié-Keuné, wurde deutlich, wie eng die verschiedenen Diözesen verbunden sind. „We are one, together, we are one“ – wir sind eins, zusammen – sangen die Bischöfe und die Anwesenden gemeinsam immer wieder. Auch wenn die Begegnung nicht im Bistum Kumbo selbst stattfinden konnte, so war es doch ein Treffen mit vielen Menschen aus der Diözese Kumbo. „Wir wussten nicht, wie wir die Delegation aus dem Bistum Limburg in Kumbo empfangen können, ohne in Kumbo zu sein“, sagte Bischof George Nkuo. „Aber durch unsere Freunde hier in Bafoussam ist es möglich.“ Weiter nahm er Bezug auf die Partnerschaft: „Wir arbeiten, leben, glauben gemeinsam. Trotz aller Unterschiede sind wir partnerschaftlich verbunden.“

Bischof Bätzing nahm die Sicherheitslage in seine Begrüßungsworte auf. „Christinnen und Christen wollen Menschen des Friedens sein, denn die Frohe Botschaft von unserem Herrn Jesus Christus ist eine Einladung zum Frieden und zum friedvollen Zusammenleben der Menschen in all ihrer Verschiedenheit“, sagte er. In seiner Predigt nahm der Limburger Bischof dann auch Bezug auf den Katholikentag, der am vergangenen Wochenende in Erfurt stattfand und das Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ trug. In der Welt sei das Böse gewaltig am Werk. Es stelle sich Jesus entgegen, dem Menschen des Friedens und der Verständigung. „Wir müssen es identifizieren, wir müssen es aufdecken und beim Namen nennen – und uns davon trennen“, so der Bischof. Aber nicht das drohende Verderben, sondern die Einladung in Gottes Reich als Freudenbotschaft sei das, wofür Jesus gebrannt habe.

Die Kirche ist geblieben

Das bestätigt auch der stellvertretende Vorsitzende der Kamerunischen Bischofskonferenz, Bischof Philippe Alain Mbarga, sagte, Frieden sei die größte Herausforderung für seine Heimat. „Die Politiker sind aus dem Krisengebiet gegangen, die Kirche ist geblieben. Die Menschen rechnen mit uns.“

„Wir sind hierhergekommen, um tiefer zu verstehen, was die Situation der Menschen und was die Situation der Kirche in Kumbo ist“, sagte Bischof Georg Bätzing in einer Reflexionsrunde zum Abschluss der Delegationsreise. „Das war eine außerordentliche Begegnung, die Musik, die Art, Eucharistie zu feiern, die so anders ist als unsere Liturgie. Das sind ganz viele Bilder, die wir mitnehmen, voller Emotionen. Ich bin absolut dankbar für all die Möglichkeiten, die uns gegeben worden sind. Und nahezu beschämt von den vielen Geschenken und Gesten, die wir haben erhalten dürfen.“

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Eine konkrete Aktion zum Thema Frieden in Kamerun hat in Kumbo uns Limburg bereits begonnen: Die Aktion Wanderfriedenskerze, die in diesem Jahr unter dem Motto „Vergessene Kriege“ steht. Sie wird im September eröffnet. Menschen aus Kumbo haben dazu eine Kerze gestaltet. Im großen Festgottesdienst zum Besuch in Kamerun am Donnerstag, 23. Mai, stellte Father Reuben Mbunwe, Koordinator der Partnerschaft von Seiten Kumbos, die gestaltete Kerze vor. Sie wird im September im Rahmen eines Gottesdienstes als eine von insgesamt neun Kerzen auf dem Altar stehen und kann dann ausgeliehen werden.

Das Bistum Limburg verbindet mit dem kamerunischen Bistum Kumbo seit Ende der 1980er Jahre eine Partnerschaft.

weltkirche.de mit Material von KNA und Bistum Limburg

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