Papst verlängert synodalen Prozess um ein Jahr
Vatikanstadt ‐ Das Kirchenoberhaupt kündigte überraschend an, die Weltsynode solle sich im Oktober 2023 und im Oktober 2024 über die Ergebnisse des weltweiten Konsultations- und Beratungsprozesses austauschen.
Aktualisiert: 18.10.2022
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Papst Franziskus will den weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche um ein Jahr verlängern. Ursprünglich sollte der 2021 begonnene weltweite synodale Prozess im Oktober 2023 mit einer vierwöchigen Weltbischofssynode in Rom enden. Thema der Beratungen ist die Synodalität der Kirche. Dabei geht es um neue Wege der Teilhabe und der Mitbestimmung an kirchlichen Beratungs- und Entscheidungsprozessen.
Katholische Basis soll stärker an Weltsynode mitwirken
Nach der überraschenden Anweisung des Papstes, die katholische Weltsynode zu verlängern, gibt es in Rom weitere Ankündigungen zu dem kirchlichen Beratungsprozess. Das Synodensekretariat teilte unmittelbar nach der Ansprache des Papstes am Sonntagmittag mit, die vom Papst gewollte Verlängerung der Beratungen sei von dem Wunsch getragen, nicht nur die Mitglieder der Bischofssynode, sondern „die gesamte Kirche“ an dem Beratungsprozess zu beteiligen.
Wörtlich heißt es in dem Kommunique: „Die Synode ist kein Ereignis, sondern ein Prozess. In ihm ist das ganze Volk Gottes aufgerufen, gemeinsam auf das Ziel zuzugehen, das es mit der Hilfe des Heiligen Geistes als Willen Gottes für seine Kirche erkennt.“
Deshalb werde die nun vom Papst in zwei Versammlungen (im Oktober 2023 und Oktober 2024) aufgeteilte Bischofs-Synode „ein Weg im Weg“ werden, damit eine „reifere Überlegung zum größeren Wohl der Kirche“ ermöglicht werde.
Das Synodensekretariat werde in den kommenden Wochen darüber beraten, wie die beiden Etappen der Bischofssynode und die Zeit dazwischen organisiert werden sollen. Darüber werde es „zu gegebener Zeit“ eine weitere Mitteilung geben.
Fahrplan der weltweiten Synode
- 9./10. Oktober 2021: Im Vatikan eröffnet Papst Franziskus mit Reflexion, Gebet und Messe die Synode; sie trägt den Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“
- 17. Oktober 2021: Eröffnung auf der Ebene der Bistümer, Orden, Gemeinschaften, theologischen Fakultäten und Kurienbehörden
- bis März 2022: Synodale Beratungen auf regionaler Ebene unter Moderation des Bischofs anhand eines zentralen Fragebogens und Leitfadens
- April 2022: Das Synodensekretariat wertet die diözesanen Ergebnisse und Erfahrungen aus und erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument („Instrumentum laboris“)
- September 2022: Veröffentlichung des ersten Arbeitsdokuments
- Oktober 2022 bis März 2023: Zweite Phase der synodalen Beratungen auf kontinentaler Ebene, koordiniert von Bischofskonferenzen (FAQ)
- April 2023: Das Synodensekretariat wertet die kontinentalen Ergebnisse aus und erstellt daraus das zweite Arbeitsdokument („Instrumentum laboris“).
- Juni 2023: Veröffentlichung des zweiten Arbeitsdokuments
- 4. bis 29. Oktober 2023: 16. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode in Rom (Teil 1)
- Oktober 2024: 16. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode in Rom (Teil 2)