Kirche sichert Unterstützung beim globalen Migrationspakt zu
Flucht und Asyl

Kirche sichert Unterstützung beim globalen Migrationspakt zu

Die katholische Kirche hat ihre Unterstützung bei der Umsetzung des globalen Migrationspakts zugesichert. „Wir sind gerne bereit, aktiv an der Implementierung des Migrationspakts in Deutschland mitzuwirken“, sagte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße laut einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom Donnerstag.

Erstellt: 27.06.2019
Aktualisiert: 13.09.2022
Lesedauer: 

Heße appellierte an die Bundesregierung, bei der Umsetzung der beiden im vergangenen Jahr verabschiedeten globalen Pakte zu Migration und Flüchtlingen die kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Netzwerke mit einzubinden und deren Engagement und Fachkompetenz nicht ungenutzt zu lassen. „Staat, Kirche und Zivilgesellschaft sind gemeinsam gefragt, die Pakte mit Leben zu füllen“, sagte Heße, der Vorsitzender der Migrationskommission und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen der deutschen katholischen Bischöfe ist.

Am Mittwoch waren Verantwortliche und Experten aus Kirche, Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen in Berlin zusammengekommen, um über die beiden Pakte zu sprechen.

Dabei erinnerte Heße auch an die vier Leitworte, mit denen Papst Franziskus den kirchlichen Auftrag gegenüber Migranten und Flüchtlingen zusammengefasst hat: aufnehmen, schützen, fördern, integrieren. Die beiden Pakte böten eine gute Gelegenheit, die Gleichgültigkeit gegenüber Schutzsuchenden zu überwinden, sagte der Erzbischof.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (SPD), hatte bei dem Treffen die Rolle der Kirchen bei der Flüchtlingshilfe unterstrichen. Kirchliche Einrichtungen seien bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen sehr wichtig, sagte Annen. Deutschland stehe auch weiterhin bereit, denen, die fliehen müssten, Schutz und Unterstützung zu gewähren. „Wir wissen die kirchlichen Einrichtungen in Deutschland dabei an unserer Seite.“ Besorgt zeigte Annen sich darüber, dass „der universal geltende Flüchtlingsschutz faktisch derzeit nur von etwa 35 Staaten der Welt getragen wird“.

© KNA