Verbände fordern Hilfe für weibliche Opfer von Geistlichen
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Verbände fordern Hilfe für weibliche Opfer von Geistlichen

Frauen ‐ Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25. November) fordern katholische Frauenverbände konkrete Hilfe für weibliche Opfer von sexualisierter Gewalt durch Priester und Ordensleute.

Erstellt: 22.11.2019
Aktualisiert: 26.07.2022
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Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25. November) fordern katholische Frauenverbände konkrete Hilfe für weibliche Opfer von sexualisierter Gewalt durch Priester und Ordensleute. Die Deutsche Bischofskonferenz solle ihre Solidarität mit den Betroffenen deutlich bekunden und konkrete Schritte zur Hilfe und Unterstützung gehen, hieß es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung.

Die Frauenverbände erwarten demnach die systematische Erfassung der Straftaten, die Veröffentlichung der Straftatbestände und Täter sowie deren kirchen- und strafrechtliche Verfolgung. Ein erster wichtiger Schritt sei die Einrichtung einer Kontaktstelle durch die Bischofskonferenz. Bischöfe und Ordensobere müssten Verantwortung für Aufklärung und Aufarbeitung des sexualisierten, geistlichen und seelischen Missbrauchs von Frauen übernehmen. Hinter den Forderungen stehen der Katholische Deutsche Frauenbund, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands und der Sozialdienst katholischer Frauen.

Unterdessen verwies die Vize-Chefin der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön (CDU), darauf, dass weltweit täglich im Schnitt 137 Frauen von ihren Partnern getötet würden. Auch in Deutschland sei die Situation erschreckend, wo im Durchschnitt jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet werde. "Viele Taten ließen sich verhindern, wenn alle von Gewalt betroffenen Frauen Zuflucht in Frauenhäusern finden könnten", erklärte Schön. Der Bund will in den kommenden vier Jahren jeweils 30 Millionen Euro in Frauenhäuser und Fachberatungsstellen investieren.

Die Arbeiterwohlfahrt forderte die Bundesregierung auf, die sogenannte Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen umzusetzen. Das von mehr als 30 Staaten angenommene völkerrechtlich verbindliche Abkommen des Europarats war Anfang Februar 2018 in Deutschland in Kraft getreten. Der Wohlfahrtsverband verlangte wie auch die Linken-Abgeordnete im Bundestag, Cornelia Möhring, ebenfalls mehr Hilfsangebote. Möhring wies zudem darauf hin, dass auch der Hass gegen Frauen im Internet zugenommen habe.

Mehrere Verbände und Beratungsstellen warnten anlässlich des internationalen Tags vor den Folgen eines sogenannten Sexkauf-Verbots. Internationale Studien belegten, dass jede Form der Kriminalisierung den Menschen schade, die in der Sexarbeit tätig seien, teilten die Organisationen mit. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorstöße einzelner CDU- und SPD-Politiker für ein Sexkauf-Verbot nach dem sogenannten nordischen Modell. Dieses sieht Strafen für Freier, nicht aber für Prostituierte vor.

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