„Das Verfahren in Deutschland soll den brasilianischen Minenbetreiber Vale S.A. nicht aus der Verantwortung entlassen. Aber wir wollen klar machen: TÜV SÜD trägt Mitverantwortung für die vielen Toten“, erklärte Claudia Müller-Hoff vom ECCHR. Der Fall zeige, dass das System der Zertifizierungen nicht für Sicherheit sorge, sondern vor allem für eine Verschleierung von Verantwortlichkeiten.
Vale S.A., der weltweit größte Eisenerz-Exporteur und Betreiber der Mine, zu der der Damm B1 gehört, weist jede Verantwortung für den Dammbruch von sich und beruft sich auf TÜV SÜD und die Prüfergebnisse seiner brasilianischen Tochter. Unternehmen, wie in diesem Fall Vale, bezahlen laut Misereor Zertifizierer für Sicherheitsprüfungen – was zwingend zu einem Interessenkonflikt führe.
Es dürfe nicht sein, dass Unternehmen ihre wirtschaftlichen Interessen über die Achtung der Menschenrechte und Sorgetragen der Natur stellten, erklärte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Das Vorgehen von TÜV SÜD zeige, „dass wir dringend eine gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen brauchen, weil viele nicht freiwillig ihrer Verantwortung nachkommen“.
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