Inzwischen richtet das Hilfswerk den Blick vermehrt auch auf neu entstehende Diaspora-Situationen. Ganz konkret auch in Deutschland, wo es selbst in früher „streng katholischen“ Bistümern wie Münster, Köln und Paderborn heute Minderheitsregionen gibt.
Konkrete Hilfe und zugleich ein ins Auge springender Image-Gewinn sind in solchen Gegenden die „Boni-Busse“. Die rapsgelb gespritzten Kleintransporter helfen beim Überwinden weiter Wege zum Kommunionunterricht, zur katholischen Schule oder zum Seniorentreff. „In Deutschland sind derzeit rund 600 Boni-Busse im Einsatz. Jedes Jahr können wir 40 bis 50 neue Busse an Gemeinden und Einrichtungen weitergeben“, so Austen.
Aufsehen erregt auch regelmäßig die 2002 ins Leben gerufene Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“. Sie soll dazu beitragen, den heiligen Nikolaus wieder in den Vordergrund vor die kommerzielle Kunstfigur des Weihnachtsmanns zu stellen. Neu ist die Bibelaktion des Hilfswerks, mit der das Buch der Bücher wieder zur Lektüre und zum verlässlichen Unterrichtsmaterial an Schulen werden soll. Ganz konkret Diaspora kennenlernen, und zwar in Nordeuropa, Estland und Lettland, können Jugendliche durch das 2011 aufgelegte „Bonifatius Praktikanten-Programm“.
Auch durch die Mitwirkung von Prominenz bleibt das Bonifatiuswerk im Gespräch. Maite Kelly etwa ist stets bei der Nikolaus-Aktion dabei, die sich inzwischen auch dem Kampf gegen Kinderarmut widmet. Bruder Patrick Kelly veranstaltet Kirchen-Konzerte zugunsten des Hilfswerks. Und Udo Lindenberg stellt zu Großveranstaltungen wie dem Katholikentag seine in „Likörell-Technik“ gemalten Bilder zu den 10 Geboten für den guten Zweck aus.
Einen Nerv getroffen hat das Bonifatiuswerk mit den Aktionstagen „Tiere der Bibel“. Jeweils bis zu 800 Grundschüler besuchen dabei einen Zoo. „Gute Erlebnispädagogik“ nennt Austen die Aktion. Es gehe darum, das Staunen der Kinder über die Natur in Achtung für die Schöpfung umzuwandeln. Angesichts des Klimawandels ein zukunftsweisendes Projekt.
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