Die Kirche im indischen Bundesstaat Jharkhand weist Vorwürfe gegen Schwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe zurück. „Die Regierung greift unsere Einrichtungen an, um uns zu diffamieren“, klagt der Weihbischof von Ranchi, Telesphore Bilung, gegenüber UCAnews. Der Orden sehe sich einer „Hexenjagd“ seitens der hindunationalistischen Regierung ausgesetzt. Den Schwestern wird unter anderem vorgeworfen, Kinder an kinderlose Paare verkauft zu haben.
Jharkhand wird von der hindunationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) regiert. „Wir wissen von Hausdurchsuchungen in verschiedenen Teilen des Bundesstaates. Mit diesen Einsätzen versucht die Regierung zu beweisen, dass Christen und ihre Einrichtungen an illegalen Aktivitäten beteiligt sind“, so Bilung weiter.
Kampagne gegen Christen
Der Präsident der NGO „Indian Christian Voice“, Abraham Mathai, nennt die Vorwürfe gegen die Mutter-Teresa-Schwestern „absurd, unvernünftig und unsinnig“. Bereits seit 2015 habe der Orden überhaupt keine Adoptionen mehr vermittelt. Das Ziel der Regierung sei es, den Orden zu diskreditieren. Schon zuvor war den Missionarinnen der Nächstenliebe vorgeworfen worden, illegal Menschen zum Christentum bekehren zu wollen. „Es ist nicht überraschend, dass die böswilligen Hinterleute dieser Vorwürfe jetzt wieder auftauchen und versuchen, die Schwestern mit zweifelhaften Vorwürfen einzusperren“, so Mathai.