Diese Zentren hätten sich als „respektlos“ gegenüber den Menschenrechten erwiesen. „Der Teufel wird im Detail sein“, so Pfohman. Caritas Europa zeigte sich nicht erfreut, dass die „Teilung von Verantwortung und Solidarität“ abermals auf dem Gipfel vertagt worden sei. „Die Festung Europa ist keine Wunderlösung“, heißt es in der Pressemitteilung mit Blick auf die Verstärkung des Außengrenzschutzes. Langfristige, humane Migrationspolitik und ein einladendes Europa würden mehr denn je benötigt.
Der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel, forderte ebenfalls eine menschlichere Flüchtlingspolitik. „Als christliches Werk der Entwicklungszusammenarbeit verfolgen wir mit Sorge die egoistische, nationalistische und von Abschottung geprägte Asyldebatte auf deutscher und europäischer Ebene.“ Sie stehe in keinem Verhältnis zu den aktuellen Zahlen von Asylsuchenden. „Wir brauchen ein klares Signal, das ermöglicht, die Aufnahme von Asylbewerbern und Schutzsuchenden sowohl innerhalb Europas als auch weltweit gerecht auf viele Schultern zu verteilen.“ Diese Verantwortung dürfe nicht bei wenigen Mittelmeerstaaten und aufnahmebereiten Ländern abgeladen werden. Eine Auslagerung von Asylentscheidungen in Zentren außerhalb der Europäischen Union lehnt Misereor ab, da nach dessen Einschätzung Transparenz und klare Verfahren fehlen.