Betroffen sind nach den Worten Kaisers politisch instabile Staaten wie Burundi. Aber auch Länder, deren Wirtschaft stark auf den Export ausgerichtet sei, hätten mit drohender Verschuldung zu kämpfen. Unter anderen seien Angola, Südsudan, Tschad und Venezuela infolge des Ölpreisverfalls zahlungsunfähig.
Der Misereor-Experte für Entwicklungsfinanzierung, Klaus Schilder, sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. Menschen würden immer weiter in Armut getrieben, wenn Länder den Großteil ihrer Finanzen in die Tilgung von Schulden investierten. Förderungen in Bildung und Gesundheitsversorgung blieben aus. Die Folgen seien unter anderem soziale Spannungen, aber auch mehr Migration.
Misereor und „erlassjahr.de“ forderten, ein effizientes und rechtsstaatliches Staateninsolvenzverfahren zu schaffen. Die Bundesregierung dürfe nicht länger ignorieren, dass die Schuldenlast vieler armer Länder steige. Darüber hinaus solle die Regierung Entschuldungsinitiativen für besonders gefährdete Länder unterstützen.
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