Sie fertigt Mäntel für Bedürftige an. Mit 22 Jahren gewinnt Clara drei Freundinnen für die Idee, „ein Schülchen“ anzufangen. Mit etwas Essen und Kleidung „motivieren“ sie Straßenkinder, Lesen und Handarbeiten zu lernen. Bald wird der angemietete Raum wegen der wachsenden Schülerzahl zu klein, und es folgen mehrere Umzüge. Die Häuser entwickeln sich zu einer Art Waisenhaus.
In dieser Zeit wächst unter den Betreuerinnen der Wunsch, um ihre karitative Arbeit herum auch eine geistliche Gemeinschaft zu gründen. Am 2. Februar 1844 wird die „Kongregation der Schwestern vom Armen Kinde Jesus“ gegründet. In dem fremd klingenden Namen drückt sich ihre Spiritualität aus: Im göttlichen Kind Jesus erkennen die Schwestern die verelendeten Kinder wieder.
Die Gemeinschaft zieht mehr und mehr Frauen an. 1864 verzeichnet sie 25 Häuser. Um die soziale Arbeit zu finanzieren, suchen die Schwestern nach Einnahmequellen. In Stick-Ateliers fertigen sie Messgewänder an, aber auch profane Decken, die selbst beim preußischen Königshaus Anklang finden. Wirtschaftlichen Erfolg haben sie zudem mit Krippenfiguren aus Wachs.
Schwierige Zeiten beginnen für die Kongregation mit dem Kulturkampf im Kaiserreich. Die Schwestern müssen die Schulen schließen und sich außerhalb von Deutschland neue Wirkungsstätten suchen. Das Mutterhaus verlegt Clara aus Aachen in das nahe niederländische Simpelveld. Mit dem Ende des Kulturkampfes kehren die ersten Schwestern 1887 wieder nach Deutschland zurück.