Internationale Umweltpolitiker bezögen religiöse Akteure zunehmend in die Beratungen ein, so Glaab. Sie schrieben ihnen viel Potenzial für gesellschaftliche Transformationen zu, ohne die Umweltpolitik nicht mehr möglich sei. „Sie gehen davon aus, dass Religionen Weltbilder formen können, eine hohe moralische Autorität besitzen, viele Anhänger haben und neben erheblichen Ressourcen auch ein enormes soziales Kapital zur Bildung starker Gemeinschaften haben.“ Dies schaffe enorme Reichweiten für nachhaltige Veränderungen in Politik und Gesellschaft weltweit.
Durch die Einbeziehung religiöser Umweltaktivisten sei das Verständnis für neue Lösungsansätze wesentlich erweitert worden, sagte Glaab. „Man hat erkannt, dass politische, ökonomische und technologische Ansätze nicht ausreichen, wenn ethische übersehen werden – denn sie wirken sich unmittelbar auf Machtverhältnisse, individuelle Rechte und gesellschaftliche Pflichten in den Ländern aus, die die Umwelt verschmutzen.“ Sie verwies auf die „Erd-Charta“ als Deklaration grundlegender ethischer Prinzipien, die nach dem Willen vieler umweltpolitischer Akteure als völkerrechtlich verbindlicher Vertrag von der internationalen Staatengemeinschaft ratifiziert werden solle.
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